"Sea-Watch 3" Hunderte Gerettete an Land
Nach mehreren Tagen auf See mit über 400 Geretteten an Bord hat die "Sea-Watch 3" nun einen Hafen ansteuern dürfen: Das Schiff hat in Italien angelegt. Im Mittelmeer warten allerdings noch weitere Rettungsschiffe auf die Zuweisung eines Hafens.
Die fast 430 von der "Sea-Watch 3" geretteten Flüchtlinge dürfen in Italien an Land gehen. Das Schiff legte in Reggio Calabria an, wo daraufhin die ersten der aus dem Mittelmeer geretteten Menschen von Bord gehen konnten. Das gab die Berliner Organisation bekannt. Die Menschen waren in mehreren Rettungsaktionen aufgelesen worden. Danach wurde der Crew erst nach mehreren Anfragen und Tagen des Wartens die Erlaubnis erteilt, den Hafen an der Südspitze Italiens anzufahren. Zuvor hatte die Crew den Angaben zufolge den Notstand ausgerufen, weil die Vorräte an Bord zur Neige gingen.
"Humanity1" mit vielen Geflüchteten Kindern an Bord
Weiter auf die Zuweisung eines Hafens wartete die "Humanity 1" der Organisation SOS Humanity mit 415 Geflüchteten an Bord. Die Besatzung hatte die Menschen in vier Einsätzen innerhalb einer Woche an Bord genommen. Die Hälfte der Geretteten seien Kinder und Jugendliche, 113 davon unbegleitet. Die medizinische Situation an Bord sei zunehmend kritisch, berichtete eine Ärztin von der "Humanity1" auf Twitter. Erkältungs- und Magen-Darm-Krankheiten griffen aufgrund des engen Raums um sich, hieß es weiter. Mehrere Kinder hätten hohes Fieber.
Auf dem Mittelmeer ist derzeit zudem die "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Organisation im Einsatz. Die Crew hatte am Donnerstag 19 Geflüchtete aus einem Holzboot, darunter vier Kinder und zwei Babys, gerettet.
Mittelmeer: Eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt
Das Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben seit Jahresbeginn bei der Überfahrt mindestens 1297 Menschen oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
Es gibt keine staatlich organisierte Seenotrettung, nur private Organisationen halten nach Flüchtlingen in Seenot Ausschau. Nach ihren Rettungen müssen die Helferinnen und Helfer oftmals lange auf die Zuweisung eines Hafens warten, um die Menschen an Land zu bringen.