Überflutungen nach Regenfällen Unwetter in Österreich und Slowenien
Ein Tiefdruckgebiet über Italien sorgt für Starkregen in Österreich und dem angrenzenden Slowenien, wo drei Menschen starben. Orte wurden überflutet, Verkehrsadern gekappt. Meteorologen geben vorerst keine Entwarnung.
Sintflutartige Regenfälle haben in Slowenien Hochwasser ausgelöst und mindestens drei Menschen das Leben gekostet. Flüsse traten über die Ufer, Straßen und Brücken wurden überspült, Häuser standen unter Wasser.
Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob sprach von einer Katastrophe. Die slowenische Umweltbehörde Arso hob die Unwetterwarnung auf die höchste Stufe an, nachdem in den nördlichen, nordwestlichen und zentralen Landesteilen innerhalb von 24 Stunden die Regenmenge eines ganzen Monats gefallen war. Auch am Freitag regnete es weiter.
Behörden sprechen von Rekordhochwasser
"Wir können schon jetzt sagen, dass es sich um ein Rekordhochwasser handelt', sagte Golob auf einer Pressekonferenz, nachdem er seinen Urlaub wegen der Überschwemmungen abgebrochen hatte. Das Hochwasser könne das schwerste seit der Unabhängigkeit Sloweniens 1991 sein. "Das Ausmaß ist katastrophal. Wir bitten um jede Hilfe, die wir bekommen können." Er forderte die Menschen auf, ihre Häuser nur im Notfall zu verlassen.
Die Behörden in Celje ordneten die Evakuierung von rund 4000 Menschen an, weil der Fluss Savinja über die Ufer trat. Flussaufwärts in der Stadt Ljubno riss der Fluss Häuser mit sich und löste Erdrutsche auch. Die Region Koroska in Nordslowenien, die an Österreich grenzt, war am stärksten betroffen: Brücken und Straßen wurden zerstört und die Wasserversorgung war in einigen Gebieten unterbrochen. Etwa 16.000 Haushalte waren ohne Strom. Soldaten unterstützten die Einsatzkräfte bei den Rettungsarbeiten.
Flüsse schwollen extrem an, wie hier in Medvode, nahe Ljubljana.
70 Häuser im Süden Österreichs nach Starkregen evakuiert
Nach anhaltenden heftigen Regenfällen wurden auch im Süden Österreichs am Abend 70 Häuser im Bundesland Kärnten evakuiert. Wie die Nachrichtenagentur APA berichtete, drohte in der rund 50 Kilometer östlich von Klagenfurt gelegenen Gemeinde Sankt Paul am Freitag ein Rücklaufbecken überzulaufen. Obwohl die Behörden dort am Nachmittag einen mobilen Hochwasserschutz aufgebaut hatten, wurden die Bewohner von Häusern in Sankt Paul schließlich aufgefordert, ihre wichtigsten Dinge zusammenzupacken und die Häuser zu verlassen.
Auch im südlich von Klagenfurt gelegenen Ferlach wurde die Evakuierung mehrerer Häuser angeordnet, der Kärntner Ort Bad Eisenkappel war APA zufolge am Abend von der Außenwelt abgeschnitten. Insbesondere im Süden Kärntens waren demnach seit Donnerstagmittag örtlich bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - so viel wie üblicherweise in einem ganzen Monat. In der Nacht auf Samstag wurde APA zufolge mit weiteren Niederschlägen von bis zu 100 Litern pro Quadratmetern gerechnet.
Der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen forderte die betroffene Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht und Rücksichtnahme auf.