Falschinformationen zu Israel und Hamas EU-Kommission verwarnt auch TikTok
Über den Angriff der Hamas auf Israel kursieren im Netz unzählige Falschinformationen - die auch über TikTok verbreitet werden. Die EU-Kommission hat den Onlinedienst daher nun verwarnt und aufgefordert binnen 24 Stunden gegenzulenken.
Wegen Falschinformationen im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel und seinen Folgen hat die EU-Kommission nun auch den Onlinedienst TikTok verwarnt. "Wir haben Informationen, dass TikTok genutzt wird, um illegale Inhalte und Falschinformationen in der EU zu verbreiten", schrieb EU-Digitalkommissar Thierry Breton an Tiktok-Chef Shou Zi Chew.
Ähnliche Warnungen hatte Breton bereits an den Online-Dienst X, ehemals Twitter, und den Facebook-Mutterkonzern Meta ausgesprochen. Die Plattform habe eine "besondere Verantwortung", Kinder und Jugendliche vor gewaltsamen Inhalten wie etwa der Darstellung von Geiselnahmen zu schützen. Solche Videos seien auf der Plattform "weitreichend im Umlauf, ohne angemessene Schutzmaßnahmen", erklärte Breton. "Illegale Inhalte" lösche TikTok nicht rechtzeitig.
Gegenmaßnahmen binnen 24 Stunden
Gerade Minderjährige nutzten den Onlinedienst, um sich über das Geschehen zu informieren, fügte Breton hinzu. Deshalb sollten "verlässliche Quellen angemessen von terroristischer Propaganda unterscheidbar sein". TikTok solle innerhalb von 24 Stunden Maßnahmen vorlegen, wie man gegen Falschinformationen vorgehen wolle.
Nach Ansicht von Forschern werden Online-Netzwerke seit dem Großangriff der Terrororganisation auf Israel und den Vergeltungsangriffen Israels auf den Gazastreifen mit Fehlinformationen geflutet. Ausmaß und Geschwindigkeit der Verbreitung von Fake News seien beispiellos.
Jugendschützer warnen
Auch deutsche Medienregulierer warnen und betonen den Schutz von Kindern. Der Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz, Marc Jan Eumann, sagte, der Schutz von Kindern und Jugendlichen müsse absolute Priorität haben.
"Detailaufnahmen von Leichen gehören nicht in den Social-Media-Feed eines 14-Jährigen. Zudem müssen wir Kinder und Jugendliche vor Desinformation und Propaganda schützen", so Eumann. Er rief auch dazu auf, irritierende Inhalte zu melden. Eltern sollten zudem mit ihren Kindern über das Geschehen sprechen.