Rückzug der Match Group Tinder macht in Russland Schluss
Tinder gehörte über Jahre zu den beliebtesten Apps in Russland. Nun verkündet der Eigentümer Match Group, dass er dort all seine Dating-Dienste einstellen wird. Man sei dem Schutz der Menschenrechte verpflichtet, erklärte das US-Unternehmen.
Kurz und knapp meldete die russische Staats-Nachrichtenagentur Tass: Zum 30. Juni werde das amerikanische Unternehmen Match Group, zu dem der beliebte Online-Dating-Dienst Tinder gehöre, seine Tätigkeit in Russland einstellen. Der Zugang zu den Diensten werde eingeschränkt und der Rückzug vom russischen Markt bis spätestens zum 30. Juni abgeschlossen.
Dies, schreibt Tass, gehe aus einem Bericht hervor, der auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht wurde. Die dort ebenfalls aufgeführte Begründung für diesen Schritt nannte Tass nicht: "Wir sind dem Schutz der Menschenrechte verpflichtet", erklärt nämlich dort das Unternehmen.
Rückzug kommt verhältnismäßig spät
Tinder gehörte über mehrere Jahre in Russland zu den Top 3-Apps - sowohl bei der Zahl der Nutzer als auch bei den Kosten, die sie investierten. Mit der heute bekanntgewordenen Entscheidung verlassen Tinder und weitere Dating-Apps des US-Unternehmens Match Group den russischen Markt verhältnismäßig spät.
Viele westliche Unternehmen beendeten ihre Angebote in Russland bereits kurz nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022. Gezeigt hat sich danach auch, dass es russischen Anbietern immer wieder schnell gelingt, die Leerstellen im Markt mit eigenen Angeboten zu füllen.