Über dem nächtlichen Kiew explodieren am Himmel zwei abgewehrte Drohnen.

Krieg gegen die Ukraine Russland greift mit 188 Drohnen an

Stand: 26.11.2024 09:14 Uhr

Russland hat die Ukraine in der Nacht wieder massiv angegriffen, nach ukrainischen Angaben war es der bislang größte russische Drohnenangriff. Die G7-Außenminister werden heute über die Ukraine-Hilfe beraten und auch der NATO-Ukraine-Rat tagt.

Russland hat die Ukraine erneut massiv mit Drohnen angegriffen. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und den umliegenden Regionen wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst.

Der Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, teilte in der Nacht bei Telegram mit, Drohnen würden aus verschiedenen Richtungen in Kiew eindringen. Die Flugabwehr sei in verschiedenen Stadtteilen im Einsatz. Insgesamt sei Kiew mit mindestens zehn Drohnen attackiert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Militärverwaltung in Kiew. Es habe aber keine Verletzten oder Schäden infolge der Angriffe gegeben.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Probleme mit Strom, Wasser und Wärme in Ternopil

Insgesamt habe Russland in der Nacht 188 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt, teilte das ukrainische Militär mit. 76 dieser Drohnen hätten abgewehrt werden können, einige seien in belarusisches Gebiet abgedreht. Es sei der bislang größte russische Drohnenangriff gewesen.

In der Stadt Ternopil im Westen der Ukraine wurde durch russische Angriffe die Infrastruktur beschädigt. Angaben aus dem dortigen Verteidigungshauptquartier der Armee zufolge brach die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme teilweise zusammen. Einsatzkräfte arbeiteten daran, zunächst die Wasserversorgung wieder herzustellen, die Versorgung mit Strom werde wohl noch für Stunden ausfallen.

G7-Minister beraten zu Ukraine-Krieg

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist im Laufe des Tages Thema beim Treffen der Außenminister der G7-Staaten im italienischen Fiuggi. Kernpunkt wird wohl auch die Sorge sein, dass die USA - der bislang größte Unterstützer der Ukraine - nach dem Machtwechsel im Weißen Haus ihre Hilfen deutlich zurückfahren oder ganz einstellen könnte. Genau das hatte der designierte US-Präsident Donald Trump während seines Wahlkampfes wiederholt angekündigt.

Für den noch amtierenden US-Außenminister Antony Blinken wird es voraussichtlich die letzte Teilnahme in dieser Funktion an einem G7-Treffen. Zu der Gruppe gehören neben den USA und Gastgeber Italien auch noch Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan und Kanada. Auch der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha ist nach Italien gereist.

In Brüssel soll zudem der NATO-Ukraine-Rat zu einer außerplanmäßigen Sitzung zusammenkommen. Ein Grund ist der erstmalige Einsatz einer Mittelstreckenrakete durch das russische Militär. Nach dem Angriff in der vergangenen Woche auf die ukrainische Stadt Dnipro hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, die "Oreschnik"-Raketen in Serie produzieren zu wollen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. November 2024 um 09:03 Uhr.