Präsidentschaftswahl in Frankreich Zwölf kämpfen um den Élysée-Palast
Die Kandidatinnen und Kandidaten für die französische Präsidentschaftswahl im April sind offiziell bekannt gegeben worden. Amtsinhaber Macron hat in Umfragen zugelegt. Rechtspopulistin Le Pen liegt nur knapp vor dem Rechtsradikalen Zemmour.
Acht Männer und vier Frauen treten bei der französischen Präsidentschaftswahl im April gegeneinander an. Der Staatsrat gab die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten bekannt, die die nötigen 500 Patenschaften von Bürgermeistern, Abgeordneten oder Regionalräten gesammelt haben.
Offen war zuletzt lediglich noch gewesen, ob auch der linksradikale Philippe Poutou zu den Bewerbern zählt. Das ist nun der Fall, allerdings hat er Umfragen zufolge keine Chance, in die Stichwahl einzuziehen.
Macron vor Le Pen
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf den französischen Wahlkampf aus. Präsident Emmanuel Macron hatte seine Kandidatur schriftlich eingereicht und bislang auf große Wahlkampfauftritte verzichtet. Er präsentiert sich in Frankreich als Krisenmanager, hält regelmäßigen Telefonkontakt zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin und profitiert davon in den Umfragen, wo er auf 30 Prozent zugelegte.
Die Rechtspopulistin Marine Le Pen liegt mit 15 Prozent weiter auf Platz zwei. Sie musste aber am Sonntagabend mit ansehen, wie ihre Nichte Marion Maréchal zu dem rechtsradikalen Eric Zemmour überlief.
Zemmour knapp hinter Le Pen
Wer in die sehr wahrscheinliche Stichwahl kommt, ist weiterhin offen. Zemmour ist Le Pen mit 13 Prozent dicht auf den Fersen. Er ist der Bewerber, der in den vergangenen Monaten die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Der Publizist gilt als noch extremer als Le Pen und könnte ihr viele Stimmen wegnehmen.
Der linkspopulistische Jean-Luc Mélenchon hat in einer Umfrage die rechtskonservative Kandidatin Valérie Pécresse überholt. Le Pen, Zemmour und Mélenchon ist gemeinsam, dass sie in der Vergangenheit ihre Nähe zum russischen Präsidenten Putin gezeigt haben.
In Frankreich wird am 10. April 2022 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Sollte es im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit der Stimmen geben, ist am 24. April ein zweiter Wahlgang vorgesehen.
Mit Informationen von Sabine Rau, ARD-Studio Paris