Nach Draghis Rücktritt Wahl in Italien hat begonnen
Nach dem Aus der Regierung von Ministerpräsident Draghi wählt Italien heute ein neues Parlament. Den Umfragen zufolge könnte es einen Rechtsruck geben.
Seit dem frühen Morgen sind 51 Millionen Italienerinnen und Italiener dazu aufgerufen, an die Wahlurne zu gehen. Nach den letzten Umfragen liegt ein rechtes Bündnis unter der Federführung der Fratelli d'Italia mit ihrer Parteichefin Giorgia Meloni mit etwa 15 bis 20 Prozent Vorsprung klar vorne. Zu der Allianz gehören die Lega von Matteo Salvini und die Forza Italia von Silvio Berlusconi.
Wird Meloni erste Ministerpräsidentin?
Meloni trat mit dem Slogan "Wir sind bereit" an. Die 45-jährige Römerin könnte die erste Ministerpräsidentin Italiens werden. Sie selbst hat ihre politische Arbeit in der Jugendorganisation einer neofaschistischen Partei begonnen. Die Fratelli d'Italia, 2012 gegründet, gelten als nationalistisch und rechtsextrem.
Hauptgegenspieler sind die Sozialdemokraten unter Parteichef Enrico Letta. Sie könnten die stärkste Kraft unter den Mitte-Links-Parteien werden, die in den Umfragen deutlich hinter dem Rechtsbündnis lagen.
Etwas aufgeholt hat zuletzt die Fünf-Sterne-Bewegung unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte. Ihr Wahlprogramm trägt inzwischen deutlich linke Züge.
Bis zu 40 Prozent der Wähler noch unentschlossen
Rund 30 bis 40 Prozent der Wählerinnen und Wähler, so die Meinungsforscher, sind noch unentschlossen. Ihre Wahl könnte entscheidend sein, wie eindeutig der erwartete Sieg der rechten Allianz wird. Erstmals werden weniger Abgeordnete gewählt werden, die beiden Parlamentskammern sind um rund ein Drittel auf insgesamt 600 Sitze verkleinert worden. Die Wahllokale sind bis 23 Uhr geöffnet. Nach den ersten Hochrechnungen wird für Montagmorgen ein vorläufiges Ergebnis erwartet.