Bericht von Amnesty International IS verkaufte Jesidinnen als Sexsklavinnen
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" verbreitet in den von ihr kontrollierten Gebieten Angst und Schrecken. Im Irak verschleppte sie Jesidinnen und missbrauchte sie als Sexsklavinnen. Ein Bericht von Amnesty International zeigt das Ausmaß der sexuellen Gewalt.
Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zahlreiche Frauen der jesidischen Minderheit verschleppt und als Sexsklavinnen missbraucht. "Hunderte, wenn nicht tausende" Jesidinnen seien im Irak entführt und dann gefoltert, vergewaltigt und zwangsverheiratet worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation. Viele der Opfer seien als "Geschenke" an islamistische Kämpfer weitergegeben oder als Sklavinnen verkauft worden.
Viele der als Sexsklavinnen gehaltenen Opfer seien noch Kinder, oft Mädchen im Alter von 14 oder 15 Jahren, schrieb Amnesty International. Einige seien aber auch nicht älter als zehn oder zwölf Jahre. In ihrer Verzweiflung hätten sich einige der verschleppten Jesidinnen selbst getötet.
AI wirft IS Kriegsverbrechen vor
Die Terrormiliz IS setzt dem Bericht zufolge Vergewaltigungen als Mittel des Krieges ein. Die extreme sexuelle Gewalt der IS-Kämpfer wertete Amnesty International als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Kriegsverbrechen.
Für den Bericht mit dem Titel "Der Hölle entkommen" sprach Amnesty International mit 40 Mädchen und Frauen, die in der Sindschar-Region von IS-Angehörigen verschleppt worden waren und später befreit werden konnten. Ihre Schicksale bestätigen andere erschütternde Berichte, die aus Gebieten vorliegen, die unter IS-Kontrolle stehen. Für die Opfer hat die sexuelle Gewalt nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "katastrophale psychische und physische Konsequenzen". Auch Mädchen und Frauen, die fliehen konnten, seien zutiefst traumatisiert.