Großbritannien Johnson aus Intensivstation entlassen
Seit Montag lag er auf der Intensivstation, jetzt wurde der am Coronavirus schwer erkrankte britische Premier auf die normale Krankenstation verlegt. Johnson sei guter Dinge, hieß es.
Der britische Premierminister Boris Johnson ist von der Intensivstation entlassen worden. Er werde nun zunächst engmaschig überwacht, heißt es in einer Erklärung. Johnson sei sehr guter Dinge.
Der 55-Jährige war am Sonntag ins St. Thomas' Hospital gebracht worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach eineinhalb Wochen noch nicht abgeklungen waren. Am Montag verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste. Britische Medien rechneten damit, dass es Wochen dauern könnte, bis Johnson wieder die Regierungsgeschäfte übernehmen kann.
Raab: Kein Kontakt zu Johnson
Der Höhepunkt der Pandemie ist in Großbritannien nach Ansicht von Experten noch nicht erreicht. Bis Mittwochabend wurden der Regierung zufolge 881 neue Todesfälle verzeichnet. Insgesamt stieg die Zahl der Toten damit auf knapp 8000. Nicht eingerechnet sind dabei bislang die Sterbefälle in Pflegeheimen. Die Zahl der positiv getesteten Menschen in Großbritannien stieg auf 65.077.
Johnsons Stellvertreter, Außenminister Dominic Raab, hatte heute in einer Pressekonferenz angegeben, dass er seit Samstag nicht mehr mit seinem Chef gesprochen habe. "Ich glaube, es ist wichtig, ihm zu erlauben, sich auf seine Genesung zu konzentrieren, besonders solange er in Intensivbehandlung ist", so Raab.
Raab sagte, dass es zu früh sei, die am 23. März verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu lockern. Sie wurden eigentlich auf drei Wochen befristet und würden damit am Montag auslaufen. Nach Beratungen des Krisenkomitees der Regierung sagte Raab, es werde keine Entscheidung zur Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen getroffen.
Man beginne die Wirkung der Maßnahmen zu sehen, sagte Raab. "Aber die Toten nehmen immer noch zu und wir haben noch nicht den Höhepunkt des Virus' erreicht". Regierung und wissenschaftliche Berater würden kommende Woche erneut die Lage prüfen. "Wir dürfen dem Coronavirus keine zweite Chance geben, mehr Menschen zu töten und unserem Land zu schaden", sagte Raab.