Der Post-Kyoto-Prozess Wie geht es weiter?
Im Kyoto-Protokoll haben sich die meisten Regierungen auf eine Reduzierung der Treibhausgase bis 2012 geeinigt. Jetzt wird darüber beraten, was danach kommt. Vor allem die USA, die dem Kyoto-Protokoll nicht angehören, sollen mehr für den Klimaschutz tun. Und auch Indien und China, müssen stärker in den Klimaschutz einbezogen werden. Was bringt der Post-Kyoto-Prozess?
Wenn der Klimaschutz mit dem Kyoto-Protokoll zu Ende wäre, dann hätte die ganze Anstrengung nichts gebracht. Gut: Das Protokoll ist so eine Art Werkzeugkasten, mit ihm ist alles vorbereitet für die Operation an der offenen Rohrleitung. Aber: So wie er jetzt ist, kann dieser Vertrag nach Abzug aller Verluste durch Schlupflöcher, den Ausstoß an Treibhausgasen in den Industriestaaten maximal auf dem Niveau von 1990 halten.
Klimaschutz in Zukunft - Gleiche Prozedur oder neuer Weg
Global gesehen sind sie gegenüber diesem Zeitpunkt aber schon um fast 50 Prozent angestiegen. Genau deshalb soll es einen Vertrag nach Kyoto geben – denn Kyoto gilt zunächst bis 2012. Unklar ist: Wird es Kyoto 2 – also: die gleiche Prozedur mit strengeren Pflichten - oder etwas ganz Neues? Für etwas ganz Neues spricht, dass sowohl die Amerikaner als auch wichtige Schwellenländer wie Brasilien, Indien und China irgendwann mitziehen müssen, wenn es Ergebnisse geben soll. Bundeskanzlerin Merkel hat folgendes Modell laut gedacht: Jeder Mensch auf dieser Erde erhält das gleiche Recht sie zu benutzen – also: eine einheitliche Klimagasquote pro Person. Die ärmeren Länder könnten das, was sie an Emissionsrechten nicht brauchen, an die reicheren Staaten verkaufen und hätten wenigstens so etwas von ihrem einfachen Leben.
Treibhausgas-Emmissionen müssen bis 2050 halbiert werden
Auf Bali begannen 2007 die Verhandlungen über diesen Post-Kyoto-Prozess. Die USA haben ernsthafte Bemühungen um ein Ergebnis zugesagt. Im Vorfeld haben Wissenschaftler die Ziele definiert. Sie sagen: Um das Klima einigermaßen stabil zu halten, muss der Ausstoß an Treibhausgasen bis 2050 weltweit auf die Hälfte gedrückt werden, verglichen mit 1990. Der Weg ist nicht kürzer geworden – sondern länger.