Finanzkrise in Griechenland Kontrolleure kehren nach Athen zurück
Die Eurogruppe hat sich mit Griechenland auf die Rückkehr der Kontrolleure der Geldgeber-Institutionen nach Athen geeinigt. Sie werden mit den griechischen Behörden über zusätzliche Strukturreformen für das Land beraten. Unklar bleibt, ob der IWF sich an Zahlungen beteiligt.
Die beteiligten Institutionen in der griechischen Schuldenkrise sind der Auszahlung weiterer Hilfskredite einen Schritt nähergekommen. Die Euro-Finanzminister hätten sich darauf verständigt, dass die Kontrolleure der internationalen Geldgeber-Institutionen in der kommenden Woche nach Athen zurückkehren, so Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem nach dem Treffen der Finanzminister in Brüssel.
Eine Zustimmung Athens zu einem Reformpaket, das den Arbeitsmarkt sowie die Renten und Steuern umfasst, würde den Weg freimachen für die Auszahlung weiterer Tranchen aus dem 86 Milliarden Euro schweren Rettungspaket. Ohne dieses Geld würde Griechenland im Sommer fällige Verpflichtungen nicht zahlen können und Bankrott anmelden müssen.
Unklar ist allerdings weiterhin, ob sich der Internationale Währungsfonds IWF - wie von Deutschland gefordert - an den Rettungsmaßnahmen beteiligt. Der IWF begrüßte zwar die nun getroffene Grundsatzeinigung, forderte in einer Erklärung aber gleichzeitig "mehr Fortschritte". Es sei noch "zu früh", um über eine abschließende Einigung während des Besuchs der Experten der Gläubiger-Institutionen in Athen zu spekulieren. Der Fonds hielt bisher die Schulden Griechenlands von rund 300 Milliarden Euro für nicht tragfähig.
Dijsselbloem wollte sich nicht festlegen, ob eine weitere Überweisung aus den Euro-Mitteln ohne den IWF stattfinden kann. Deutschland knüpfte zuletzt beides aneinander. Griechenland wird seit 2010 von der Eurozone und dem IWF mit Krediten in Milliardenhöhe vor dem finanziellen Kollaps bewahrt.