Vergewaltigungsvorwurf auf Mallorca Auch deutsche Staatsanwaltschaft schaltet sich ein
Nach einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung auf Mallorca haben sich die Behörden in Nordrhein-Westfalen in die Ermittlungen gegen fünf Verdächtige aus Deutschland eingeschaltet. Ein Zeuge hatte sich bei der Polizei gemeldet.
Auch die Behörden in Deutschland beschäftigen sich nun mit dem Fall von mutmaßlicher Gruppenvergewaltigung auf Mallorca. "Wir werden ein Ermittlungsverfahren einleiten", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen der Nachrichtenagentur dpa. Dazu benötige man aber noch Informationen der spanischen Behörden. Die Staatsanwaltschaft habe Kontakt zu den spanischen Stellen aufgenommen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Zeuge will Gespräche mitgehört haben
Wie Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli sagte, habe sich bei der Polizei in Deutschland ein Zeuge gemeldet, der in Polizeigewahrsam auf Mallorca mehrere Stunden neben den fünf tatverdächtigen Deutschen gesessen und ihre Gespräche mitgehört haben will. Was genau der Mann ausgesagt habe, dazu könne er sich öffentlich nicht äußern, sagte Pauli.
Er ergänzte aber: Wenn Deutsche im Ausland mutmaßlich eine Straftat begingen, bestehe grundsätzlich eine Verpflichtung zu Ermittlungen hierzulande.
Verdächtige auf Mallorca in U-Haft
Die fünf deutschen Touristen im Alter zwischen 21 bis 23 Jahren werden beschuldigt, auf der spanischen Mittelmeerinsel vergangene Woche eine jüngere Urlauberin aus Deutschland zum Sex gezwungen oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben. Sie befinden sich auf Mallorca in Untersuchungshaft. Nach dpa-Informationen stammen sie aus Nordrhein-Westfalen.