"Our Ocean"-Konferenz Milliarden für den Schutz der Meere
Auf der "Our Ocean"-Konferenz haben mehrere Staaten rund 18 Milliarden Euro für den Meeresschutz zugesagt. Eingesetzt werden soll es für Forschung oder Satellitenbeobachtung. Umweltschützer warnen vor dem Abbau von Bodenschätzen in den Meeren.
Bei der internationalen Konferenz "Our Ocean" in Panama-Stadt sind von den Teilnehmern knapp 17,8 Milliarden Euro für den Schutz der Meere zugesagt worden. Das teilte Panamas Vizeaußenminister Yill del Carmen Otero mit. Unter den Zusagen sind allein sechs Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Euro) von den USA.
Die EU sagte 816,5 Millionen Euro für den Meeresschutz zu. "Die Ozeane sind Teil dessen, was wir sind, und wir sind gemeinsam für sie verantwortlich", sagte der EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane, Virginijus Sinkevicius.
Ozeane unter Stress
Etwa 600 Delegierte von Regierungen, Umweltaktivisten, Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter hatten sich zwei Tage getroffen. Sie diskutierten unter anderem darüber, wie die Meere nachhaltig bewirtschaftet werden können.
Unter anderem ging es um die Ausweitung von Meeresschutzgebieten, die Verringerung von Stressfaktoren für die Ozeane und die Sicherstellung einer nachhaltigen "blauen Wirtschaft" - das Pendant zu einer grünen Wirtschaft in Bezug auf die Meere.
Die Konferenz wurde zum ersten Mal 2014 auf Initiative der US-Regierung abgehalten. Ziel der Konferenz war kein verbindliches Abkommen, vielmehr machten die Teilnehmer einzelne Finanzzusagen.
Geld für Forschung zum Schutz der Meere
Von dem zugesagten Geld sollen unter anderem Forschungsprojekte zum Schutz der maritimen Biodiversität oder Satelliten zur Beobachtung der Eisschmelze finanziert werden. Außerdem soll es für technische Hilfen für geringere Emissionen in der Schifffahrt ausgegeben werden.
Das Gastgeberland Panama kündigte an, die Größe seiner Meeresschutzgebiete fast zu verdoppeln. Präsident Laurentino Cortizo unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Die Fläche des Schutzgebiets Banco Volcán in der Karibik werde auf knapp 94.000 Quadratkilometer erweitert. Dadurch sollen künftig mehr als 54 Prozent der panamaischen ausschließlichen Wirtschaftszone unter Schutz stehen - derzeit sind es 30 Prozent.
Eine in Peru gefundene Manganknolle.
Wertvolle Bodenschätze am Meeresgrund
Multinationale Unternehmen wollen die Bodenschätze wie Manganknollen in den Meeren abbauen. Sie lagern sich auf dem Meeresboden ab und enthalten Metalle, die für die Herstellung von Batterien wichtig sind. Umweltschützer warnen, dass ihr Abbau verheerende Folgen für die Ökosysteme der Tiefsee hätte.
Die Ozeane bedecken drei Viertel der Erdoberfläche und sind die Heimat von 80 Prozent allen Lebens auf dem Planeten. Sie bieten Nahrung für mehr als drei Milliarden Menschen und stellen wichtige Handelsrouten dar.