Bewegender Jahrestag Weltweite Trauer um die Opfer
In New York, Washington und Pennsylvania ist am 11. September 2002 der Opfer der Anschläge gedacht worden. Die zentrale Gedenkfeier fand in Manhattan statt. Sie begann in der Minute, in der vor genau einem Jahr das erste entführte Flugzeug in das World Trade Center stürzte.
In New York ist mit der zentralen Gedenkfeier an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 erinnert worden. Neben der Würdigung der Toten, der Feuerwehrleute und aller Helfer standen die Besinnung auf Grundwerte wie Freiheit und Toleranz im Mittelpunkt der Veranstaltung. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen wurde überall in den USA der insgesamt rund 3000 Opfer gedacht. Weltweit werden aus Solidarität mit den USA und den Angehörigen der Toten Gedenkveranstaltungen abgehalten.
Bewegende Zeremonie am Ground Zero
Um 08.46 Uhr (14.46 MESZ) - in der Minute, in der im vergangenen Jahr das erste Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers gerast war - ruhte in allen Teilen des Landes das öffentliche Leben. Anschließend verlas der Gouverneur von New York, George Pataki, eine Ansprache, die Abraham Lincoln 1863 nach der Schlacht von Gettysburg gehalten hatte. In einer bewegenden Zeremonie am Ground Zero, wo einst das World Trade Center stand, verlasen Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani, Außenminister Colin Powell, US-Senatorin Hillary Clinton und Hinterbliebene unter den wehmütigen Klängen eines Cellos, einer Violine und Flöte die Namen aller Toten.
Für die zehn getöteten Deutschen ergriff die Hamburgerin Sybille Dircks das Wort. Ihr Bruder Christian Wemmers war unter den acht Männern und zwei Frauen aus Deutschland, die unter den 411 Meter hohen Türmen begraben wurden. Die Gedenkfeier wurde nach 102 Minuten mit einer Schweigeminute beendet. Das ist der Zeitraum zwischen dem Einschlag der ersten entführten Maschine und dem Einsturz des zweiten Hochhauses. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nahmen an der Feier teil. Deutschland wird in New York durch Außenminister Joschka Fischer vertreten. Dieser rief die Welt zu Geschlossenheit im Antiterrorkampf auf. Wichtig sei, dass die internationale Gemeinschaft zu den USA stehe, so Fischer, der sich auch mit Angehörigen der deutschen Anschlagsopfer treffen wird.
Bush an allen Anschlagsstätten
US-Präsident George W. Bush nahm zunächst an den Feierlichkeiten am Pentagon in der Hauptstadt Washington teil. Dort waren 189 Menschen ums Leben gekommen, als die dritte entführte Maschine in das fünfeckige US-Verteidigungsministerium raste. Anschließend reiste Bush nach Shanksville in Pennsylvania, wo die vierte entführte Maschine mit 44 Menschen an Bord abstürzte, bevor sie ihr mutmaßliches Ziel in Washington erreichen konnte. In New York legte Bush dann am Ground Zero einen Kranz nieder. Am Abend Ortszeit wandte er sich in einer landesweit übertragenen Fernsehrede an die Nation wenden.