Brief von Merkel und Macron Pandemie-Schutz in EU soll besser werden
Die EU stand in der Corona-Pandemie immer wieder in der Kritik. Nun fordert Kanzlerin Merkel zusammen mit weiteren Regierungschefs einen besseren Pandemie-Schutz von Brüssel. Dabei hatte Deutschland die Partner selbst durch nationale Alleingänge verärgert.
Als Lehre aus der Corona-Krise haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und mehrere ihrer EU-Kollegen eine engere Zusammenarbeit der Europäischen Union zur Abwehr künftiger Pandemien gefordert. Sie schickten ein fünfseitiges Papier mit Vorschlägen an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Die chaotische Reaktion der EU auf die Corona-Pandemie habe "Fragen zur Vorbereitung der EU auf Pandemien aufgeworfen" und die Notwendigkeit eines "europaweiten Ansatzes" aufgezeigt - auch mit Blick auf eine mögliche zweite Corona-Welle, heißt es in dem Appell an von der Leyen.
Gemeinsame Maßnahmen gefordert
Unterschrieben haben neben Merkel die Staats- und Regierungschefs von Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich und Polen. Der Brief und das Papier liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.
Vorgeschlagen werden unter anderem eine bessere Erfassung vergleichbarer Gesundheitsdaten, eine gezieltere Forschung und Entwicklung von Impfstoffen, eine gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung und Arzneien sowie die Stärkung einer eigenen Produktion wichtiger Güter in Europa.
Alleingänge sorgten für Ärger in Europa
Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie war in der EU Schutzkleidung knapp gewesen, Deutschland und andere EU-Staaten hatten mit Exportbeschränkungen für großen Ärger gesorgt. Auch wurden Arzneimittelengpässe durch die Krise verschärft, weil viele Wirkstoffe aus Asien kommen. Die in den EU-Staaten erfassten Gesundheitsdaten waren kaum vergleichbar.
Die EU-Kommission hat allerdings bereits mit einer Reihe von Initiativen reagiert, darunter die gemeinsame Beschaffung und Vorratshaltung von Schutzkleidung. Im Vorschlag der Kommission für ein Wiederaufbauprogramm sind Milliardenbeträge für eine bessere gemeinsame Gesundheitsvorsorge eingeplant.