Erstmals Klage wegen MH 370 Zwei Söhne wollen Gewissheit
Seit knapp acht Monaten ist Flug MH 370 der Malaysia Airlines verschwunden. Jetzt reichten erstmals Angehörige Klage gegen die malaysische Regierung und die Fluglinie ein. Zwei Söhne wollen wissen, was mit ihrem Vater an Bord geschah.
Noch immer ist völlig unklar, was am 8. März an Bord der Boeing mit der Flugnummer MH 370 geschehen ist, warum die Maschine mit 239 Menschen an Bord umdrehte und später - wahrscheinlich - hinaus in den südlichen Indischen Ozean flog, bis der Treibstoff verbraucht war.
Zwei Söhne verklagen Airline und Regierung
Zwei elf und 13 Jahre alte Jungen, Söhne eines malaysischen Passagiers des Fluges von Kuala Lumpur nach Peking, haben jetzt gegen die malaysische Regierung und auch Malaysia Airlines geklagt. Die nationale Fluglinie ist seit dem Verschwinden von MH 370 und dem späteren Abschuss von Flug MH 17 über der Ost-Ukraine schwer angeschlagen.
Aruan Selvaraj, der Anwalt der Jungen, sagt, es gehe den beiden auch darum, mehr über das Schicksal ihres Vaters zu erfahren. "Wir müssen darüber reden, was am 8. März geschehen ist. Wir wollen Antworten, wir wollen die Verantwortlichen, denn niemand macht derzeit Fortschritte. Wir hoffen, mit diesem Verfahren voranzukommen und mehr Informationen zu erhalten."
Kläger verlangen auch Schadenersatz
Die Söhne des Passagiers klagen außerdem auf Schadenersatz. Sie seien seit dem Verschwinden der Boeing kaum unterstützt worden, sie kämen über den Verlust ihres Vaters nicht hinweg. Die Regierung Malaysia habe sich nachlässig verhalten, die Fluggesellschaft habe nicht genug für die Sicherheit der Passagiere getan, kritisiert Anwalt Aruan Selvaraj: "Irgendjemand muss die Verantwortung übernehmen. Der Fall muss doch abgeschlossen werden können. Wir haben viele Informationen, die vielleicht helfen können."
Suche nach MH 370 läuft weiter
Trotz dieser geheimnisvollen Ankündigung, über Informationen zu verfügen: Bisher fehlt jeder klare Hinweis darauf, was an Bord der Boeing geschehen ist. Ob technisches Versagen, ein Attentat oder der Suizid eines Crew-Mitgliedes zum Absturz führte - kein Erklärungsversuch war bisher plausibel.
Gesucht wird das Wrack der Boeing nun in einem riesigen Gebiet im südlichen Indischen Ozean, mit Spezialgerät in bis zu 6000 Metern Tiefe. Die Chancen, das Flugzeug zu finden, schwinden täglich. Die Frage, ob Schadenersatz gezahlt werden muss, bleibt aktuell.