Satellitenprogramm Nordkoreanische Rakete explodiert nach dem Start
Nordkoreas Machthaber Kim will ein Satellitennetz spannen, um seine Feinde auszuspionieren. Bislang hat es aber nur ein Satellit ins Weltall geschafft. Der jüngste Versuch endete mit Trümmern im Meer.
Nordkorea ist eigenen Angaben zufolge mit dem Versuch gescheitert, einen zweiten militärischen Aufklärungssatelliten in den Weltraum zu bringen. Die Rakete sei in der Luft explodiert, berichteten laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap die Staatsmedien des nördlichen Nachbarlandes. Der Fehlversuch werde nach erster Einschätzung auf einen Antriebsschaden zurückgeführt.
Zuvor hatte Südkoreas Militär den Start einer Rakete an der Westküste Nordkoreas bemerkt. Vier Minuten danach seien "zahlreiche Trümmerteile" im Meer gesichtet worden, die von einer Rakete stammen könnten, teilte der Generalstab in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit. Die Rakete sei möglicherweise kurz nach dem Start in der Luft explodiert.
Nordkorea hatte Japan vorgewarnt
Nordkorea hatte zuvor Japan darüber informiert, in den nächsten Tagen einen Satelliten starten zu wollen. Das Büro des Ministerpräsidenten in Tokio hob nach dem Start einen für die japanische Insel Okinawa ausgegebenen Raketenalarm auf, da man davon ausgehe, dass die Rakete nicht auf die japanische Region gerichtet war.
Das international isolierte Nordkorea hatte im November vergangenen Jahres nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen seinen ersten militärischen Spionagesatelliten "Malligyong-1" in eine Umlaufbahn gebracht. Er habe Bilder von wichtigen Standorten in den USA und Südkorea übermittelt, darunter das Weiße Haus und das Pentagon, teilte das Land damals mit.
Kim plant globales Überwachungsnetzwerk mit Satelliten
Machthaber Kim Jong Un hat den Start weiterer Satelliten für Militärspionage für dieses Jahr angekündigt. Ziel sei es, ein weltraumgestütztes Überwachungsnetzwerk aufzubauen. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen, nach Vorgaben der UN sind Nordkorea etwa jegliche Satellitenstarts verboten.