Vermisstes Flugzeug der Malaysia Airlines Interpol glaubt nicht an Terrorakt
Das Verschwinden des malaysischen Flugzeugs hat möglicherweise nichts mit einem Terrorakt zu tun. "Je mehr Informationen wir bekommen, desto weniger gehen wir davon aus", sagte Interpol-Chef Noble. Derweil könnte es Hinweise zum Verbleib der Boeing geben.
Interpol glaubt nicht, dass die vermisste Malaysia-Airlines-Maschine in die Hände von Terroristen geraten ist. "Je mehr Informationen wir bekommen, desto weniger gehen wir davon aus", sagte der Chef der internationalen Polizeibehörde, Ronald Noble.
Interpol veröffentlichte ein Foto von zwei Iranern, die an Bord des vermissten Passagierflugzeugs gewesen sein sollen. Die beiden seien mit ihren iranischen Pässen nach Malaysia gereist und dann offenbar mit den gestohlenen Ausweisen eines Italieners und eines Österreichers in die Maschine nach Peking eingestiegen, so Noble.
Asyl statt Terror
Interpol zufolge ist einer der Iraner 19 Jahre alt, der andere 29. Der 19-Jährige wollte nach Angaben der malaysischen Polizei offenbar in Deutschland Asyl beantragen. Da mache ein terroristisches Motiv weniger wahrscheinlich, so Noble.
Der malaysische Polizeichef Khalid Abu Bakar hatte zuvor ebenfalls betont, er glaube nicht, dass der 19-Jährige "zu irgendeiner Terrorgruppe" gehöre. "Wir glauben, dass er nach Deutschland auswandern wollte." Die Mutter des Mannes lebe in Frankfurt am Main. "Sie erwartete ihn dort."
Spekulationen über Flugroute
Unterdessen gibt es Hinweise, dass die Maschine über die Straße von Malakka geflogen sein könnte. Die Maschine habe ihren Kurs geändert und die Flughöhe verringert, nachdem sie die Stadt Kota Bharu an der Ostküste überflogen habe, sagte ein Vertreter des malaysischen Militärs der Nachrichtenagentur Reuters.
Die malaysische Zeitung "Berita Harian" zitierte Luftwaffenchef Rodzali Daud mit den Worten, die Maschine sei am Samstag um 02.40 Uhr nahe der Insel Pulau Perak am nördlichen Ende der Straße von Malakka in 9000 Metern Höhe auf dem Militärradar aufgetaucht. Das wäre gut eine Stunde nachdem das Flugzeug vom Radar der zivilen Flugsicherung verschwand.
Kehrten die Piloten doch um?
Die vielbefahrene Schifffahrtsstraße liegt westlich der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur in entgegengesetzter Richtung der Flugroute nach Peking. Malaysia Airlines hatte dagegen am Samstag erklärt, die Maschine habe zuletzt vor der Stadt Kota Bharu an der Ostküste Malaysias Kontakt mit der zivilen Luftüberwachung gehabt. Sollte das Flugzeug über der Straße von Malakka auf dem Radar aufgetaucht sein, spräche das für die These, dass die Piloten umgekehrt sind.
Die Boeing war am Samstag von den Radarschirmen verschwunden. Das Flugzeug befand sich mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Suche nach Trümmern konzentriert sich bislang auf die Ostküste Malaysias und das dort beginnende Seegebiet.