Japanisches Meer Russland meldet Raketentest
Das russische Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge Schiffsabwehrraketen im Japanischen Meer getestet. Zwei Marschflugkörper seien abgefeuert worden. Japan reagierte verhalten auf den Raketentest.
Russland hat einen Raketentest im Japanischen Meer (Ostmeer) gemeldet. Es seien zwei Schiffsabwehrraketen abgefeuert worden, um einen Angriff auf ein feindliches Schiff in etwa 100 Kilometern zu üben. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die zwei Marschflugkörper vom Typ "Moskit" hätten die Attrappe erfolgreich getroffen.
Der Test erfolgte den Angaben zufolge in der Peter-der-Große-Bucht vor Wladiwostok. Auch andere Kriegsschiffe und Marineflugzeuge waren daran beteiligt. Präzise Koordinaten nannte das Ministerium nicht.
"Moskits", die bei der NATO unter dem Namen "SS-N-22 Sunburn" firmieren, sind Überschallraketen, die mit konventionellen oder nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können. Der Marschflugkörper aus der Sowjetära kann drei Mal so schnell wie der Schall fliegen und hat eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern.
Verhaltene Reaktion aus Japan
Japan reagierte verhalten auf den Raketentest. Tokio habe nicht vor, bei Russland formal Protest einzulegen, teilte Tasuku Matsuki vom japanischen Außenministerium mit. Er verwies darauf, dass die Peter-der-Große-Bucht als ein russisches Küstengewässer gelte, auch wenn es den Gewässern zwischen Russland und Japan gegenüberliege. Es seien keine Schäden durch die Testschläge gemeldet worden, sagte der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi laut der Nachrichtenagentur Jiji Press.
Japan werde die militärischen Bewegungen Russlands aber "weiterhin genau beobachten". Ihm zufolge hat das russische Militär angesichts der anhaltenden Offensive Moskaus in der Ukraine seine Aktivitäten in Fernost verstärkt, einschließlich in den Gebieten nahe Japan.
Russlands fernöstliche Pazifikküste ist durch das schmale Japanische Meer, das auch Ostmeer genannt wird, von Japan getrennt. Vergangene Woche hatte Russland erklärt, dass zwei seiner strategischen Tu-95-Bomber "Flüge im Luftraum über neutralen Gewässern im Japanischen Meer" ausgeführt hätten.
Die Übungen der russischen Pazifikflotte fanden eine Woche nach dem Besuch des japanischen Regierungschefs Fumio Kishida in der Ukraine statt. Kishida hatte sich in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.