US-Kongress Republikaner nominieren Emmer für Repräsentantenhaus
Der Republikaner Tom Emmer ist von seiner Partei als Vorsitzender für das US-Repräsentantenhaus nominiert worden. Der Anwalt gilt als Kritiker von Ex-Präsident Trump - und könnte deswegen möglicherweise Stimmen der Demokraten bekommen.
Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben den Abgeordneten Tom Emmer als Kandidaten für den Vorsitz der Kongresskammer nominiert. Emmer setzte gegen mehrere Mitbewerber durch. US-Medienberichten zufolge stimmten 117 seiner Parteikollegen für ihn.
Um für das nach Präsident und Vizepräsident drittwichtigste Amt im Staat gewählt zu werden, braucht Emmer eine absolute Mehrheit unter den anwesenden Abgeordneten des Repräsentantenhauses. Dafür wären voraussichtlich 217 Stimmen nötig. Da die Republikaner dort mit 221 Mandaten nur eine knappe Mehrheit haben, kann sich Emmer nur wenige Abweichler leisten.
Hardliner sehen ihn als zu Trump-kritisch
Einige Hardliner sehen den Anwalt allerdings als zu kritisch gegenüber Ex-Präsident Donald Trump und bei Themen wie gleichgeschlechtlicher Ehe als zu moderat an. Möglicherweise könnten aber einige Demokraten für Emmer stimmen. Der 62-jährige konservative Anwalt vertritt seit 2015 den US-Bundesstaat Minnesota in der Parlamentskammer.
Der bisherige Vorsitzende Kevin McCarthy war Anfang Oktober mit Stimmen einer kleinen Gruppe vom rechten Flügel seiner Partei abgesetzt worden, als erster Vorsitzender des Repräsentantenhauses in der US-Geschichte überhaupt. Seine Kritiker hatten ihm zu große Kompromissbereitschaft gegenüber Präsident Joe Biden vorgeworfen.
Dem folgte ein Streit darüber, wer McCarthy ersetzen und welche Richtung die Partei künftig einschlagen soll. Sowohl Fraktionschef Steve Scalise als auch der von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte Abgeordnete Jim Jordan warfen aber das Handtuch, Jordan erst nach drei verlorenen Wahlgängen.