Wahl in Schweden Kein vorläufiges Ergebnis in der Nacht
Wer regiert künftig in Stockholm? Bei der Parlamentswahl liegen rechtes und linkes Lager extrem nah beieinander. Wer gewinnt, dürfte erst am Mittwoch feststehen. Das teilte die Wahlbehörde mit.
Der Wahlkrimi in Schweden wird heute noch kein Ende finden. Ein vorläufiges Wahlergebnis werde es frühestens am Mittwoch geben, wenn Stimmen aus dem Ausland sowie verspätete vorzeitig abgegebene Stimmen ausgezählt worden seien, teilte die schwedische Wahlbehörde der Nachrichtenagentur TT am frühen Montagmorgen mit. Auch die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und ihr konservativer Herausforderer Ulf Kristersson verwiesen vor Parteianhängern darauf, dass man in der Nacht keine Entscheidung erhalten werde.
Weniger als ein Prozentpunkt Abstand
Zu dem Zeitpunkt waren etwa 92 Prozent der Wählerstimmen ausgezählt. Anderssons Sozialdemokraten waren da mit rund 30,5 Prozent der Stimmen zwar erneut auf dem besten Weg, die mit Abstand stärkste Kraft zu werden. Insgesamt lag jedoch der konservativ-rechte Parteienblock ihres Herausforderers Kristersson knapp vor Anderssons linksgerichtetem Lager. Der Abstand zwischen den Blöcken betrug gerade einmal 0,9 Prozentpunkte. Erste Prognosen hatten am Sonntagabend noch das Lager der Regierungschefin in Führung gesehen.
Das Rechtslager aus Moderaten, Christdemokraten und Liberalen unter Führung des moderaten Spitzenkandidaten Ulf Kristersson hatte vor der Wahl mit einem Tabu gebrochen und war erstmals ein Bündnis mit den rechtsradikalen Schwedendemokraten eingegangen. Das Wahlergebnis könne sich zwar noch ändern, sagte Kristersson. Doch erklärte er sich bereit, "eine neue und starke Regierung zu bilden".