Berichte von US-Medien Coronavirus-Ausbruch beim Secret Service
Die Wahlkampfauftritte von US-Präsident Trump waren wegen der Corona-Gefahr umstritten. Für viele Mitarbeiter des Secret Service hatten sie offenbar Folgen. Berichten nach sind Dutzende Sicherheitsleute mit dem Virus infiziert.
In den USA sind offenbar Dutzende Mitarbeiter des Secret Service mit dem Coronavirus infiziert oder befinden sich wegen Ansteckungsgefahr in Quarantäne. Der Ausbruch werde zumindest teilweise auf die Serie von Auftritten zurückgeführt, für die US-Präsident Donald Trump vor der Wahl quer durchs Land reiste, berichtet die "Washington Post" und beruft sich dabei auf Personen aus dem Umfeld der Behörde.
Nach Angaben der Zeitung sind 130 Mitarbeiter betroffen - rund zehn Prozent des Kern-Sicherheitsteams. Der Sender CNN spricht von mehreren Dutzend Mitarbeitern. Der Secret Service wollte die Berichte nicht kommentieren.
Trump-Anhänger ohne Masken und Abstand
Der Secret Service ist unter anderem für die Sicherheit des US-Präsidenten zuständig. So reisten zahlreiche Sicherheitsleute der Bundesbehörde mit Trump zu seinen Wahlkampfauftritten und sicherten dort das Podium ab. Anwesende Trump-Anhänger trugen oft keine Masken und hielten auch keinen Abstand. Auch deshalb waren die Veranstaltungen, von denen Trump teils mehrere an einem Tag abhielt, umstritten.
Besonders laut wurde der Vorwurf, Trump gefährde seine Sicherheitsleute, nachdem der US-Präsident während seiner Covid-19-Erkrankung mit ihnen in das Präsidentenfahrzeug stieg, um seine Fans vor den Krankenhaus-Toren zu begrüßen.
Infektionen nach Wahlabend im Weißen Haus
Auch aus dem Weißen Haus waren erneut mehrere Coronavirus-Infektionen bekannt geworden. Am Mittwoch wurde der politische Direktor Brian Jack positiv getestet, berichteten die Zeitung "New York Times" und der Sender CNN. Jack hatte den Wahlabend im Weißen Haus verbracht, um die Bekanntgabe der Ergebnisse mitzuverfolgen.
Zuvor waren andere enge Mitarbeiter von US-Präsident Trump positiv getestet worden, die ebenfalls den Wahlabend im Weißen Haus verbracht hatten, darunter Kabinettschef Mark Meadows, Bauminister Ben Carson sowie David Bossie, Leiter des juristischen Teams, das in mehreren US-Bundesstaaten juristisch gegen angeblichen Betrug bei der Präsidentschaftswahl vorgeht.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Seit Beginn der Pandemie starben fast 240.000 Menschen. Mehr als 10,3 Millionen Menschen infizierten sich mit dem Virus.