Thaksin war wegen Korruption inhaftiert Thailands Ex-Regierungschef aus Haft entlassen
Trotz Korruptionsvorwürfen und einer Haftstrafe hat Ex-Regierungschef Thaksin Shinawatra noch immer viele Anhänger in Thailand. Nun wurde der 74-jährige Milliardär auf Bewährung entlassen.
Der frühere thailändische Regierungschef Thaksin Shinawatra ist aus der Haft freigelassen worden und in sein Haus in Bangkok zurückgekehrt. Thaksin hatte sich die vergangenen sechs Monate im Polizeikrankenhaus in Bangkok aufgehalten.
Zusammen mit seiner Tochter Paetongtarn verließ der 74-jährige Milliardär die Einrichtung und wurde an seinem Wohnsitz von zahlreichen Journalisten empfangen.
Zuvor hatte der thailändische Ministerpräsident Srettha Thavisin die Freilassung Thaksins bekanntgegeben. Srettha ist Mitglied der Partei Pheu Thai, die Thaksin gegründet hatte. Der Medienunternehmer gehört laut Regierungsangaben zu einer Gruppe von 930 Gefangenen, die aufgrund ihres hohen Alters oder ihres kritischen Zustands vorzeitig entlassen wurden. In Thailand können Verurteilte, die älter als 70 Jahre sind, Bewährung oder eine königliche Begnadigung beantragen.
Medienunternehmer hat noch immer großen Einfluss
Im vergangenen Jahr war Thaksin nach 15 Jahren im selbstgewählten Exil nach Thailand zurückgekehrt und dort umgehend wegen Korruption inhaftiert worden. Wenig später wurde er in das Polizeikrankenhaus verlegt.
Die gegen Thaksin verhängte achtjährige Haftstrafe wurde im September 2023 von Thailands König Maha Vajiralongkorn auf ein Jahr reduziert. Thaksin habe als Regierungschef Gutes für das Land und das Volk geleistet und sei der Monarchie gegenüber loyal, hieß es damals im königlichen Amtsblatt zur Erklärung. Von 2001 bis zu einem Staatsstreich des Militärs im Jahr 2006 regierte Thaksin das Land. Als Widersacher des pro-militärischen und royalistischen Establishments in Thailand übt der Medienunternehmer immer noch großen Einfluss auf die Politik in dem Königreich aus.
Seine Rückkehr nach Thailand fiel mit der Rückkehr seiner Partei Pheu Thai an die Regierung zusammen. Pheu Thai hatte sich mit mehreren Armee-nahen Parteien verbündet. Dies hatte Spekulationen hervorgerufen, dass eine Vereinbarung zur Verkürzung der Haftzeit von Thaksin getroffen worden sei.