Stormy-Daniels-Affäre Trump pfeift Giuliani zurück
Hat US-Präsident Trump von Zahlungen seines Anwalts an Stormy Daniels gewusst? Sein neuer Anwalt Giuliani sagt, Trump habe das Geld erstattet. Trump selbst gab die Zahlungen zu, ist nun aber wieder zurückgerudert.
US-Präsident Donald Trump ist offenbar nicht ganz zufrieden mit den Äußerungen seines neuen Anwalts Rudy Giuliani in der Affäre Stormy Daniels. Trump sagte vor Journalisten, Giuliani müsse noch einige Fakten klären. Er sei "ein großartiger Typ, aber er hat erst vor einem Tag angefangen".
Der frühere Bürgermeister von New York arbeite sich noch in die Thematik ein. Trump fügte hinzu, "praktisch alles", was über Zahlungen an die Pornodarstellerin Daniels berichtet worden sei, sei falsch. Details nannte er nicht.
In einem Fernsehinterview sorgte Giuliani für Aufsehen.
Interview bei Fox News
Die Affäre belastet Trump und das Weiße Haus seit Wochen. Giuliani hatte am Mittwoch im TV-Sender Fox News erklärt, Trump habe gewusst, dass sein Anwalt Michael Cohen 130.000 US-Dollar an Daniels gezahlt habe. Trump habe Cohen diese Summe später in monatlichen Pauschalen aus seinem "persönlichen Familienkonto" erstattet.
Auf Twitter bekräftigte Trump zunächst Giulianis Aussage, indem er einräumte, Cohen eine monatliche Summe gezahlt zu haben, um falsche Anschuldigungen gegen ihn zu stoppen. Zuvor hatte der US-Präsident immer bestritten, von den Zahlungen an Daniels gewusst zu haben.
Gespräch mit Mueller nur bei "fairer Behandlung"
Trump bekräftigte außerdem, er er sei zu einer Aussage gegenüber Sonderermittler Robert Mueller bereit - unter der Bedingung, dass er "fair behandelt" wird. "Ich würde liebend gerne reden", sagte Trump. Im Augenblick seien Muellers Ermittlungen jedoch "eine reine Hexenjagd".
Mueller untersucht die mutmaßlichen russischen Interventionen zugunsten Trumps im US-Wahlkampf 2016, mutmaßliche Moskau-Kontakte des Trump-Teams und auch den Verdacht der Justizbehinderung durch den heutigen Präsidenten. Muellers Ermittlungen richteten sich zuletzt verstärkt auf den Präsidenten selbst.
"Wir haben nichts Falsches getan", bekräftigte Trump und stellte gleichzeitig die Integrität und Unparteilichkeit Muellers infrage: Die Mitarbeiter von dessen Team seien "alles Demokraten, wütende Demokraten. Und das ist keine faire Situation". Mueller selbst habe "acht Jahre lang für (Ex-Präsident Barack) Obama gearbeitet", erklärte der US-Präsident.