Affäre um Stormy Daniels Hat er von 130.000 Dollar nichts gewusst?
Bisher war er den Fragen ausgewichen - jetzt hat sich US-Präsident Trump zur angeblichen Affäre mit Pornodarstellerin Stormy Daniels geäußert. Laut ihrem Anwalt ist der Geheimhaltungsvertrag damit hinfällig.
US-Präsident Donald Trump hat sich zum ersten Mal öffentlich zum Fall Stormy Daniels geäußert. Er will von einer Zahlung in Höhe von 130.000 US-Dollar an die Pornodarstellerin nichts gewusst haben. "Da müssen Sie Michael Cohen fragen. Michael ist mein Anwalt", sagte Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One vor Reportern. Außerdem wisse er nicht, woher das Geld stamme.
Hatten sie eine Affäre oder hatten sie keine? Im Fall Stormy Daniels steht Aussage gegen Aussage.
"Aus eigener Tasche bezahlt"
Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, behauptet, sie habe 2006 einmal Sex mit Trump gehabt - kurz nachdem dessen Frau Melania den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt brachte. Das Weiße Haus bestreitet das. Trumps Anwalt Cohen gab aber zu, Clifford im November 2016 - rund eine Woche vor der Präsidentenwahl - 130.000 Dollar aus eigener Tasche gezahlt zu haben.
Die Trump-Organisation oder Trumps Wahlkampflager seien weder direkt noch indirekt an der Zahlung beteiligt gewesen, erklärte der Anwalt. Er sei dafür auch nicht entschädigt worden. Die Zahlung erfolgte laut Medienberichten über eine Scheinfirma, die Cohen gegründet hatte.
Die Pornodarstellerin bezeichnete die Zahlung als Schweigegeld. Sie hatte sich in einer Vereinbarung dazu verpflichtet, nicht öffentlich über die Affäre mit Trump zu sprechen. Sie zog Anfang März vor Gericht, um diese Abmachung zu kippen. Sie argumentierte, die Vereinbarung sei nichtig, weil nicht Trump selbst, sondern nur sein Anwalt unterschrieben habe.
Also doch kein Geheimhaltungsvertrag?
Als Reaktion auf Trumps Aussage sagte Cliffords Anwalt Michael Avenatti, die Äußerung des Präsidenten könne zu juristischen Problemen führen. "Wenn der Präsident nichts über die Zahlung gewusst hat, hat er offensichtlich auch nichts über die Vereinbarung gewusst. In diesem Fall gibt es auch nicht so etwas wie einen Geheimhaltungsvertrag", sagte er dem Fernsehsender MSNBC.
Die Affäre um die Pornodarstellerin kocht seit Wochen immer wieder hoch. Interessant ist etwa die Frage, ob mit der Zahlung des Trump-Anwalts Gesetze zur Wahlkampffinanzierung gebrochen wurden. Bislang war der US-Präsident Fragen über Daniels ausgewichen.