Ermittlungen zur Russland-Affäre Manafort wird angeklagt und stellt sich
Die Arbeit von US-Sonderermittler Mueller geht offenbar voran: Mit Paul Manafort hat sich der erste Verdächtige den Behörden gestellt. Manafort ist Trumps Ex-Wahlkampfmanager. Ihm wird unter anderem Verschwörung gegen die USA vorgeworfen.
Paul Manafort, der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, hat sich der Polizei gestellt. Manafort fand sich am FBI-Hauptquartier in Washington ein. Ihm wird unter anderem Verschwörung gegen die USA und Geldwäsche vorgeworfen.
Wie ein Sprecher von US-Sonderermittler Robert Mueller mitteilte, umfasst die von einem Geschworenengericht erhobene Anklage insgesamt zwölf Punkte. Dazu gehören auch mutmaßliche Falschaussagen und das Verbergen von ausländischen Bankkonten.
Auch Manaforts Geschäftspartner angeklagt
Anklage erhoben wurde auch gegen einen langjährigen Geschäftspartner Manaforts, Rick Gates. Gates war Manaforts wichtigster Stellvertreter und ein zentraler Akteur während Trumps Kampagne - auch nach der Entlassung Manaforts. Gates stellte sich am Morgen ebenfalls den Behörden. Die beiden sollen Millionenbeträge verborgen haben, die sie bei ihrer Arbeit für den früheren ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und seine pro-russische Partei verdient hatten.
Erste Anklagen in Russland-Affäre
Es sind die ersten Anklagen im Zuge der Ermittlungen zur Russland-Affäre. Hintergrund ist der Verdacht illegaler Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung. Mueller kann jedem Verdacht nachgehen, der bei seinen Ermittlungen auftaucht. Ende Juli war Manaforts Wohnung von FBI-Agenten untersucht worden. Dabei wurden zahlreiche Finanzunterlagen beschlagnahmt.
Manafort hatte über viele Jahre hinweg als Lobbyist für ausländische Auftraggeber gearbeitet. Zwischen Juni und August 2016 leitete er Trumps Wahlkampf.
Trump sieht sich nicht betroffen
US-Präsident Donald Trump sieht sich durch die Vorwürfe gegen Manafort nicht betroffen. Die Manafort vorgeworfenen Taten hätten viele Jahre vor dessen Arbeit für sein Wahlkampfteam stattgefunden, schrieb Trump auf Twitter.
Es gebe keine geheimen Absprachen. Auch fragte er, wieso nicht seine frühere Gegenkandidatin Hillary Clinton und deren Demokratische Partei im Blickpunkt stünden.
Experten gehen davon aus, dass hier eine unter US-Sonderermittlern übliche Strategie angewendet wird: Nämlich einem wegen anderer Vergehen Angeklagten eine mildere Strafe in Aussicht zu stellen, falls er bereit ist, in der eigentlichen Untersuchung zu kooperieren und wertvolle Hinweise zu geben.
Für Trump ist die jüngste Entwicklung in jedem Fall ärgerlich. Wollte er doch in dieser Woche wichtige Weichenstellungen für seine große Steuerreform treffen. Nun wird erneut das Thema Russland-Connection die Schlagzeilen bestimmen.