US-Medienberichte Trump gewinnt Vorwahl in South Carolina
Donald Trump setzt seinen Siegeszug bei den Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner fort. Auch in der Heimat seiner Rivalin Nikki Haley, im Bundesstaat South Carolina, setzte sich der 77-Jährige laut Prognosen durch.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat South Carolina gewonnen. Nach der Auszählung von etwa drei Vierteln der Stimmen liegt er laut neuesten Hochrechnungen von Edison Research bei 60,2 Prozent. Seine Kontrahentin Nikki Haley, die einst Gouverneurin des konservativen Bundesstaats im Südosten der USA war, fuhr wie erwartet eine Niederlage ein und liegt derzeit bei 39,2 Prozent.
Trump und Haley lieferten sich in South Carolina erneut ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl am 5. November. Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt. Der Nominierungsparteitag der Republikaner findet Mitte Juli statt.
Kein Gouverneurinnen-Bonus für Haley
Haley, die als politisch etwas moderater und rhetorisch gemäßigter gilt als Trump, hatte in South Carolina auf einen Heimvorteil gehofft. Die 52-Jährige ist hier geboren und war von 2011 bis 2017 die erste Frau im Gouverneursamt des Bundesstaats.
South Carolina ist ungefähr so groß wie Österreich und hat mehr als fünf Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Rund ein Viertel der Bevölkerung ist schwarz. Die Vorwahl in South Carolina war die erste Abstimmung in einem Südstaat der USA. Trump hatte in South Carolina bereits in Umfragen knapp 30 Prozentpunkte vor Haley gelegen.
Trump mit makelloser Bilanz bisher
In landesweiten Umfragen führt Trump mit deutlichem Vorsprung. Der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Haley werden kaum noch Chancen eingeräumt, sich am Ende gegen Trump durchzusetzen. Die bisherigen Vorwahlen in den Bundesstaaten Iowa, New Hampshire und Nevada hatte Trump bereits gewonnen. Trump-Unterstützer drängen Haley seit längerem dazu, aus dem parteiinternen Rennen auszusteigen.
Trotz ihrer erneuten Niederlage bekräftigte Haley, nicht aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner aussteigen zu wollen. "Ich habe diese Woche gesagt, dass ich weiter kandidieren werde, egal, was in South Carolina passiert", sagte sie. "Ich bin eine Frau meines Wortes. Ich gebe diesen Kampf nicht auf, denn eine Mehrheit der Amerikaner ist sowohl gegen Donald Trump als auch gegen Joe Biden." Nun liegt ein besonderes Augenmerk auf dem 5. März, dem "Super Tuesday". An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt. Wie lang Haley durchhält, dürfte aber auch davon ab hängen, ob sie weiter genug Spendengelder einsammeln kann.
Offenbar keine Nachteile wegen juristischer Verfahren
Trumps Sieg in Haleys Heimat untermauert einmal mehr den Rückhalt des Republikaners bei der Parteibasis. Trotz seiner juristischen Probleme hat er bei seinen Anhängern nicht an Beliebtheit eingebüßt. Es laufen vier strafrechtliche Verfahren gegen ihn, unter anderem wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, die er gegen den Demokraten Joe Biden verloren hatte.
Der Sieg in South Carolina macht eine Kandidatur Trumps für die Republikaner bei der Präsidentenwahl im November wahrscheinlicher. Stand jetzt deutet alles auf ein erneutes Duell zwischen ihm und dem amtierenden Präsidenten Biden hin. Entsprechend richtete Trump seinen Blick am heutigen Wahlabend bereits auf die Präsidentschaftswahl. "Wir werden am 5. November hier sein (...) und wir werden sagen: 'Joe, du bist gefeuert. Raus hier'", sagte der Ex-Präsident bei seiner Siegesfeier in South Carolinas Hauptstadt Columbia.
Bundesstaaten mit unterschiedlichen Regeln
Bei den parteiinternen Vorwahlen sind je nach Partei und Bundesstaat unterschiedlich viele Delegiertenstimmen zu vergeben. Wie die Vorwahlen abgehalten werden, unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Demokraten und Republikaner folgen dabei einem jeweils eigenen System.
In South Carolina haben die Parteianhänger am Samstag klassisch in Wahllokalen über ihren Favoriten entschieden. In wenigen anderen Bundesstaaten wird bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucuses, abgestimmt.