Steuerreform in den USA Republikaner streiten über Modelle
Sie gehört zu den zentralen Projekten von US-Präsident Trump - jetzt hat die geplante Steuerreform zwar eine erste Hürde genommen, gleichzeitig aber Konkurrenz von einem Gegenentwurf aus den eigenen Reihen bekommen. Von beiden Modellen würden vornehmlich Reiche profitieren.
Die von den Republikanern geplante US-Steuerreform ist einen Schritt weitergekommen. Ein Ausschuss im US-Repräsentantenhaus genehmigte den Entwurf. Mit der Maßnahme sollen die Steuerklassen von derzeit sieben auf vier reduziert werden, für Unternehmen sind umfassende Steuersenkungen eingeplant.
Konkurrenz hat der Entwurf indes von den Republikanern im Senat bekommen, die ihren eigenen Vorschlag vorstellten. Die von Präsident Donald Trump vorgesehene Kürzung von derzeit 35 Prozent auf 20 Prozent soll demnach erst 2019 wirksam werden, um die ungelöste Frage der Gegenfinanzierung abzufedern. Im konkreten Vergleich sieht der Entwurf der Republikaner im Repräsentantenhaus weniger Steuersenkungen für Hausbesitzer und Menschen mit hohen medizinischen Kosten oder Ausbildungskrediten vor.
Zeitplan kaum einzuhalten
Ziel der Republikaner ist eigentlich, die geplante Steuerreform schnell durch den Kongress zu bringen - und sie Trump bis Weihnachten zur Unterzeichnung vorzulegen. Experten halten diesen Zeitplan angesichts der vielen offenen Fragen für sehr fraglich.
Das Repräsentantenhaus soll bereits in der kommenden Woche über die eigenen Pläne abstimmen. Der Senat ist noch nicht soweit. Dort muss noch ein Gesetzentwurf geschrieben werden. Die Republikaner haben zwar in beiden Kammern die Mehrheit. Im Senat beträgt sie aber nur 52 zu 48 Stimmen. Damit die Reform gelingt, müssen sich beide Kammern am Ende auf einen gemeinsamen Entwurf einigen.
Vor allem Reiche profitieren
Ursprünglich hatten die Republikaner versprochen, dass die Reform vor allem der Mittelschicht zugute kommen soll. Unabhängige Erhebungen haben jedoch ergeben, dass eher der kleine Bevölkerungsanteil der besonders Wohlhabenden von den Plänen profitieren würde.