Überproduktion erreicht Trump bietet Beatmungsgeräte an
Bis vor einigen Wochen fehlten in den USA Beatmungsgeräte. Nun scheint eine Überproduktion erreicht zu sein. Präsident Trump will den Überschuss an andere Staaten liefern lassen - dieses Angebot gelte auch für Deutschland.
US-Präsident Donald Trump hat unter anderem Deutschland in der Coronavirus-Krise Beatmungsgeräte angeboten. Trump sagte bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die USA würden unter anderem Mexiko, Honduras, und Frankreich Beatmungsgeräte schicken - und Deutschland, "sollten sie es brauchen".
Beatmungsgeräte fehlten in den ersten Wochen der Pandemie vielerorts bei der Behandlung von Covid-19 Patienten in den USA. Sogar aus Russland kam eine Lieferung, um vor allem den explodierenden Zahlen an Schwerstkranken in Metropolen wie New York gerecht zu werden.
"König der Beatmungsgeräte"
Dieser Mangel wurde zu einem Politikum, das Trumps Krisenmanagement zu schaden drohte. Er hatte deshalb mit einem Gesetz für Kriegszeiten Unternehmen angewiesen, Beatmungsgeräte herzustellen. US-Konzerne sagten daraufhin auch zu, Zehntausende Apparate zu liefern. Insgesamt hatte Trump rund 190.000 Geräte verschiedener Art gefordert.
Nun scheinen die USA mit dieser Maßnahme eine Überproduktion erreicht zu haben. Es könnten nicht alle Beatmungsgeräte benötigt werden, obwohl die USA das Land mit den weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Fällen und Todesopfern sind. Inzwischen wurden dort mehr als 890.000 Infektionen und mehr als 51.000 Tote gemeldet.
Wie viele Apparate tatsächlich bereits hergestellt wurden, ist nicht bekannt. Der US-Präsident bezeichnete die USA wegen der Überkapazität in den vergangenen Tagen als den "König der Beatmungsgeräte". Er kündigte schon damals an, anderen Staaten auszuhelfen.
Warnungen vor Trumps Empfehlungen
Trump hatte zuletzt mit der Äußerung für Fassungslosigkeit gesorgt, Coronavirus-Patienten könnten womöglich mit Lichtbestrahlung oder sogar der Injektion von Desinfektionsmitteln behandelt werden. Er bezog sich dabei auf Erkenntnisse, dass Sonnenlicht und Desinfektionsmittel Viren töten können - wohlgemerkt auf Oberflächen oder in der Luft, nicht im menschlichen Körper.
Mediziner und Gesundheitsbehörden auch außerhalb der USA warnten umgehend eindringlich davor, sich Desinfektionsmittel zu spritzen oder zu schlucken. Trump selbst sagte schließlich, seine Äußerungen seien "sarkastisch" gemeint gewesen - was Kommentatoren mit Unglauben quittierten.
Auch Trumps Empfehlung, Corona-Erkrankungen mit einem Malaria-Medikament zu behandeln, stieß bei der US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA auf massive Ablehnung. Sie warnte Ärzte davor, Hydroxychloroquin und das ähnliche Medikament Chloroquin zu verschreiben. Die Medikamente können Herzrhythmusprobleme, sehr niedrigen Blutdruck und Muskel- oder Nervenschäden verursachen, sagten die Aufsichtsvertreter.
Mit Informationen von Arthur Landwehr, ARD-Studio Washington