US-Wahl 2024
US-Präsidentschaftsbewerberin Harris kritisiert Trump scharf
Mit einem Auftritt im Swing State Wisconsin hat die neue demokratische Präsidentschaftsbewerberin Harris ihren Wahlkampf begonnen - und griff erneut ihren Rivalen Trump an. Die USA stünden vor der Wahl zwischen Freiheit und Chaos.
Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris hat auf ihrer ersten Wahlkampfveranstaltung den Republikaner Donald Trump ins Visier genommen. "Ich verspreche Ihnen, dass ich in diesem Wahlkampf jeden Tag der Woche mit Stolz meine Bilanz mit der von Trump vergleichen werde", sagte Harris am Dienstag vor Tausenden Zuhörern in einer Schule in einem Vorort von Milwaukee.
Milwaukee liegt in Wisconsin, einem sogenannten Swing State - also ein Bundesstaat, der bei der Präsidentenwahl am 5. November weder fest den Republikanern noch den Demokraten zugeschrieben wird. Diese umkämpften Bundesstaaten sind im Wahlkampf besonders wichtig, weil sie wahlentscheidend sind.
Harris spricht Trumps Verurteilung an
Harris verwies auf ihre Biografie als Bezirksstaatsanwältin von San Francisco und Justizministerin in ihrer Heimat Kalifornien. "Ich habe mich mit den großen Banken der Wall Street angelegt und sie wegen Betrugs zur Rechenschaft gezogen. Donald Trump wurde gerade des Betrugs in 34 Fällen für schuldig befunden", sagte sie.
Trump war Ende Mai im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein ehemaliger Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Die US-Vize ging in ihrer Rede noch auf weitere juristische Probleme des Republikaners ein.
Freiheit versus Chaos
"Bei dieser Wahl stehen wir alle vor der Frage, in was für einem Land wir leben wollen", rief Harris. "Wollen wir in einem Land der Freiheit, des Mitgefühls und der Rechtsstaatlichkeit leben oder in einem Land des Chaos, der Angst und des Hasses?"
Ein Schwerpunkt ihrer Rede war auch das Recht auf Abtreibung. Harris warf Trump vor, Abtreibungen verbieten zu wollen. "Wir vertrauen darauf, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von der Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben", sagte sie.
Harris' Nominierung gilt als sicher
Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus gilt seine Stellvertreterin Harris als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. Harris hat nach eigenen Angaben inzwischen die Unterstützung von genügend Delegierten, um auf dem Parteitag in Chicago im August offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt zu werden. Das zeigt auch eine Umfrage der Nachrichtenagentur AP: Demnach kündigten bisher mehr als 3.000 der 3.949 Delegierten an für sie zu stimmen.
Biden hatte am Sonntag angesichts der Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness den Verzicht auf seine erneute Kandidatur erklärt und Harris seine Unterstützung zugesagt. Der 81-Jährige war nach einem schwachen Auftritt bei einem TV-Duell gegen Trump zunehmend in die Kritik geraten.