EU-Klimawandeldienst Auch der Februar war warm wie nie
Zum neunten Mal in Folge hat der EU-Klimawandeldienst Copernicus einen globalen Temperaturrekord für einen Monat gemessen. Besonders die erste Februarhälfte sei "außergewöhnlich" warm gewesen. Grund sei der Klimawandel - und El Niño.
Der vergangene Februar war weltweit der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - und damit der neunte Monat in Folge mit einem globalen Temperaturrekord, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus mitteilte.
Die Lufttemperatur an der Erdoberfläche habe durchschnittlich 13,54 Grad Celsius betragen - 0,81 Grad mehr als im Schnitt des Referenzzeitraums von 1991 bis 2020 und 0,12 Grad mehr als im bisher wärmsten gemessenen Februar 2016.
Besonders in der ersten Monatshälfte seien die Temperaturen "außergewöhnlich hoch" gewesen: Vier Tage in Folge lag die weltweite Durchschnittstemperatur sogar zwei Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Das sei der längste jemals registrierte Zeitraum mit globalen Durchschnittstemperaturen von zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau gewesen, teilte Copernicus mit.
Rekordwerte auch an der Meeresoberfläche
Die Messungen ergaben für Februar zudem ein Allzeithoch der Temperaturen an der Meeresoberfläche. Mit 21,06 Grad Ende des Monats seien die Meeresoberflächen noch wärmer gewesen als beim bisherigen Höchststand im August 2023.
Der Direktor des Klimawandeldienstes, Carlo Buontempo, hält den Rekord zwar für "bemerkenswert", sagt aber auch, er sei "nicht wirklich überraschend", da die kontinuierliche Erwärmung unweigerlich zu neuen Temperaturextremen führe. Das Klima reagiere auf die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Solange es nicht gelinge, diese zu stabilisieren, "werden wir unweigerlich mit neuen globalen Temperaturrekorden und deren Konsequenzen konfrontiert werden".
Zu den hohen Temperaturen trägt auch das Wetterphänomen El Niño bei, das zu einer Erwärmung der Meeresoberfläche im südlichen Pazifik führt. Laut Buontempo dürfte El Niño zu Beginn des Sommers nachlassen. Der Übergang zum kühlenden Wetterphänomen La Niña könnte sich seiner Einschätzung nach schneller vollziehen als bislang angenommen. Dies könne verhindern, dass die Rekordwärme von 2023 dieses Jahr noch übertroffen wird.