Feuer in Portugal Viele Tote bei verheerendem Waldbrand
Bei einem Waldbrand in Portugal sind mindestens 57 Menschen ums Leben gekommen. Viele Opfer wurden offenbar in ihren Autos von den Flammen eingekesselt. Die Situation in der Region sei sehr besorgniserregend, so die portugiesische Regierung.
Die Zahl der Toten bei dem verheerenden Waldbrand in Portugal ist laut portugiesischer Regierung auf 57 gestiegen. Die Situation im betroffenen Kreis Pedrógão Grande knapp 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon ist nach amtlichen Angaben sehr besorgniserregend. Es gebe einige Dörfer, die "von den Flammen völlig eingekesselt" seien, sagte der Bürgermeister von Pedrógão Grande, Valdemar Alves, der Zeitung "Público".
Nach Angaben des portugiesischen Innenministeriums waren die meisten der Todesopfer mit ihren Fahrzeugen unterwegs, als sie von den Flammen eingeschlossen wurden. Die drei übrigen Opfer seien nach ersten Erkenntnissen in der Nähe eines Friedhofes an Rauchvergiftungen gestorben. Außerdem würden mindestens zwei Personen vermisst.
Hunderte Feuerwehrmänner im Einsatz
Das Feuer war den Angaben zufolge am Samstagnachmittag in der dünn besiedelten Region aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen. Etwa 20 Verletzte, unter ihnen sechs Feuerwehrmänner, wurden in Krankenhäuser gebracht. In einigen Gebieten fiel der Strom aus. Feuerwehrfahrzeuge wurden von den Flammen zerstört, mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen.
Das Feuer sei an vier Fronten aktiv und werde von Hunderten Feuerwehrmännern mit über 80 Einsatzfahrzeugen und zwei Flugzeugen bekämpft, sagte Innenministeriums-Staatssekretär Jorge Gomes. Dennoch habe man nicht verhindern können, dass die Flammen auf den Nachbarkreis Figueiró dos Vinhos übergriffen. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten, hieß es.
Der Kreis Pedrógão Grande hat auf 128 Quadratkilometer Fläche lediglich etwa 4000 Einwohner. Sie leben überwiegend von Land- und Textilwirtschaft. Die nahezu unberührte Natur mit Lagunen und Stauseen zog in den vergangenen Jahren immer mehr Wanderer und Wassersportler an.