Europawahl 2019 Weber wird EVP-Spitzenkandidat
Der CSU-Politiker Weber wird Spitzenkandidat der Konservativen für die Europawahl. Er setzte sich beim EVP-Kongress gegen seinen finnischen Konkurrenten Stubb durch. Weber hat gute Chancen auf die Juncker-Nachfolge.
Der Deutsche Manfred Weber soll nach dem Willen der Europäischen Volkspartei (EVP) neuer EU-Kommissionspräsident werden. Die EVP wählte den stellvertretenden CSU-Chef in Helsinki zu ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl im Mai nächsten Jahres. Er bekam 492 von 619 gültigen Stimmen.
Da das Europäische Parlament darauf besteht, dass der Spitzenkandidat der siegreichen Parteienfamilie Chef der Kommission wird, hat Weber gute Chancen auf das Spitzenamt und damit auf die Nachfolge Jean-Claude Junckers.
Merkel unterstützt Weber
Der 46-Jährige setzte sich innerhalb seiner Parteienfamilie, zu der auch CDU und CSU gehören, gegen den ehemaligen finnischen Regierungschef Alexander Stubb durch.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich kurz vor Ende der Wahl klar für Weber ausgesprochen. "Lieber Alex, danke für deinen Wahlkampf, aber mein Herz schlägt für Manfred Weber."
Der unterlegene Kandidat Stubb (re.) gratuliert Weber.
Ein "Brückenbauer"
In seiner Bewerbungsrede präsentierte sich Weber, derzeit Fraktionschef der EVP im Europaparlament, als mitfühlender Konservativer. "Ich träume von einem Europa, das niemanden abhängt und wo wir härter arbeiten, um bessere Lebensbedingungen für alle Europäer zu schaffen", sagte er.
Als seine großen Themen nannte er den Schutz der Außengrenzen und europäischer Werte, aber auch den Traum, dass Europäer als erste eine Heilung für Krebs finden. Er forderte den Abbruch der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei und bot sich zwischen gegensätzlichen Lagern in der EU als "Brückenbauer" an.
Weber ist seit 14 Jahren Mitglied des EU-Parlaments, seit 2014 führt er die EVP-Fraktion.