World Press Photo Das weinende Kind und der Grenzschützer
Ein kleines Mädchen weint bitterlich, während dessen Mutter an der US-Grenze festgenommen wird. Das Foto von dieser Szene ist nun in Amsterdam als Weltpressefoto des Jahres 2018 ausgezeichnet worden.
Das Foto eines weinenden Flüchtlingsmädchens bei einer Festnahme an der US-Grenze zu Mexiko ist zum World Press Photo gekürt worden.
Bei einer Gala in Amsterdam ging der Preis an den Getty-Images-Fotografen John Moore. Seine Aufnahme zeigt die aus Honduras stammende zweijährige Yanela Sanchez und ihre Mutter Sandra Sanchez bei deren Festnahme am 12. Juni 2018.
Das "Time"-Magazin hob es auf die Titelseite und befeuerte damit die Empörung über die Migrationspolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump, die im vergangenen Jahr an der Grenze zu Mexiko illegal eingereiste Familien trennen ließ.
Der Fotograf John Moore in Amsterdam: Sein Foto habe eine größere Geschichte menschlich gemacht, sagte er bei der Preisverleihung in Amsterdam.
"Eine andere Art von Gewalt"
Yanelas Vater sagte zwar später, dass seine Tochter und ihre Mutter nicht entzweit, sondern gemeinsam in Gewahrsam genommen worden seien. Dennoch stand "Time" zu der Nutzung des Fotos und argumentierte, es fange ein, wie viel in solchen Moment auf dem Spiel stehe.
Fotograf Moore selbst teilte mit, sein Foto habe die Herzen vieler Menschen berührt, auch sein eigenes, weil es eine größere Geschichte menschlich gemacht habe.
Mit seinem Foto holte Moore auch den ersten Preis in einer Kategorie für aktuelle Fotoberichterstattung. "Es vermittelt einem sofort so viel über die Story. Und gleichzeitig lässt es einen stark damit verbunden sein", sagte Jury-Mitglied Alice Martins. "Dieses Bild zeigt eine andere Art der Gewalt, die psychologisch ist."
Moore erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro. Für den diesjährigen "World Press Photo"-Wettbewerb waren 78.801 Beiträge von 4738 Fotografen eingereicht worden.