Bis zum Mittag Kein Flugbetrieb in München wegen Eisregens
Viele Flugreisende brauchen heute erneut Geduld: Wegen Eisregens wird es am Münchner Flughafen bis mittags keine Starts und Landungen geben. Betroffen sind mindestens 150 Starts und 160 Landungen.
Der Flughafen München hat wie angekündigt seinen Flugbetrieb am Morgen ausgesetzt. Alle Flächen seien wegen Eisregens vereist, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Von Betriebsbeginn um 6.00 bis 12.00 Uhr soll es daher keine Starts und Landungen geben. Laut Ankunfts- und Abflugsplan des Airports online waren sämtliche gelistete Flüge annulliert oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden.
"Verkehrschaos hält noch weiter an", Katrin Nöbauer, BR, zu Auswirkungen vom Winterwetter in München
Mindestens 150 Starts und 160 Landungen sollen betroffen sein. Für den Tag sind laut Flughafen mehr als 770 Abflüge und Ankünfte geplant. Der Airport will die erste Tageshälfte dazu nutzen, die Betriebsflächen zu enteisen. Geplant ist, den Flugverkehr ab Mittag wieder anlaufen zulassen, schrieb der Flughafen auf seiner Homepage. "Allerdings ist davon auszugehen, dass auch im weiteren Verlauf des Tages ein Großteil der Flüge aus Sicherheitsgründen entfallen muss."
Die Lufthansa rechnet derweil noch weit über Dienstag hinaus mit Einschränkungen im Flugverkehr in München. Man gehe davon aus, dass es auch in der restlichen Woche deutliche Einschränkungen geben werde, sagte ein Unternehmenssprecher am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Kunden mit gebuchten Tickets von oder nach München hätten die Möglichkeit, ihr Ticket kostenfrei zu stornieren. Das gelte für Tickets mit Reisetag bis zum 9. Dezember.
Bislang 1.500 Passagiere gestrandet
Passagieren werde dringend geraten, sich vor Anreise zum Flughafen mit ihrer Airline in Verbindung zu setzen, um den Status ihres Fluges zu erfragen. Wegen der Einschränkungen des Flugverkehrs durch den heftigen Wintereinbruch in großen Teilen Bayerns seien seit vergangenem Freitag bislang etwa 1.500 Passagiere am Münchner Flughafen gestrandet, sagte der Sprecher.
Viele verbrachten offenbar mehrere Nächte am Flughafen. Auf der Plattform X, ehemals Twitter, beklagten Fluggäste, dass versprochene Anschlussflüge mehrfach annulliert worden seien. Der Münchner Flughafen bestätigte auf Anfrage, dass Passagiere in den Terminals übernachtet hatten, "darunter auch einige mehrfach".
Passagiere ohne Gepack
München ist der zweitgrößte deutsche Flughafen und ein wichtiges Drehkreuz im internationalen Flugverkehr. Gestrandet waren offenbar hauptsächlich internationale Passagiere. Einige X-Nutzer hatten sich öffentlich über die Lufthansa beschwert und angegeben, bereits den dritten Tag in Folge in München festzustecken, teilweise ohne Gepäck.
"Fluggästen, deren Weiterflug wegen der Wettersituation in München ausfällt, stellt Lufthansa kostenfrei Mahlzeiten und Hotelzimmer zur Verfügung", hieß es in der Stellungnahme. Sollte das Kontingent von mehreren Hundert Zimmern ausgebucht sein, hätten Passagiere die Möglichkeit, selbst ein Hotelzimmer zu buchen, die Kosten würden erstattet.
"Trotzdem übernachten mehrere Hundert Passagiere im Terminal", hieß es in der Erklärung einer Lufthansa-Sprecherin. "Entweder, weil ein Visum für die Einreise fehlt, oder weil die Gäste von dem Angebot, ein Hotelzimmer zu buchen, Abstand nehmen."
Einschränkungen auch im Bahnverkehr
Auch der Betrieb am Münchner Hauptbahnhof ist weiterhin nur stark eingeschränkt möglich. Noch bis zur Wochenmitte erwartet die Deutsche Bahn Beeinträchtigungen in Bayern und Auswirkungen bundesweit, vor allem auch in Baden-Württemberg und Richtung Schweiz.
Fernzüge von München Richtung Salzburg, Innsbruck oder Zürich werden heute nach Angaben der Bahn nicht fahren. Auch Regionalzüge fallen südlich von München noch aus.
Tickets für Reisen von oder nach Süddeutschland für den Zeitraum vom 2. bis zum 5. Dezember, die eigentlich an einen bestimmten Zug gebunden sind, können nach Angaben der Bahn flexibel genutzt werden, die Zugbindung ist aufgehoben. Reisende wurden aufgerufen, nicht notwendige Fahrten auf die Zeit ab dem 6. Dezember (Mittwoch) zu verschieben.