Europawahl 2024
ARD-Prognose für Europawahl Union bleibt stärkste Partei, starke Zugewinne für SPD
Vertreter aus 12 Parteien könnten künftig für Deutschland ins Europaparlament einziehen: Die Union kommt laut ARD-Prognose auf 36 Prozent, die SPD auf 27,5. Drittstärkste Kraft werden die Grünen mit 11,0 Prozent. Ebenfalls im Parlament vertreten sind FDP und Linkspartei. Die europakritische AfD kommt auf 6,5 Prozent. Zudem schaffen voraussichtlich sieben weitere kleine Parteien den Sprung nach Brüssel.
Vertreter aus 12 Parteien könnten künftig für Deutschland ins Europaparlament einziehen: Die Union kommt laut der ersten Prognose von Infratest dimap für die ARD auf 36 Prozent (-1,9). Die SPD gewinnt kräftig hinzu und kommt auf 27,5 Prozent - 6,7 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2009. Drittstärkste Kraft werden die Grünen mit 11,0 Prozent (minus 1,1). Ebenfalls im Parlament vertreten ist die Linkspartei mit 8,0 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte). Die FDP büßte erneut massiv ein - minus 8 Prozentpunkte - und kommt nur noch auf 3,0 Prozent.
Erstmals im Europaparlament vertreten ist die europakritische Partei Alternative für Deutschland (AfD). Sie kam auf 6,5 Prozent. Zudem könnten sieben kleine Parteien nach dem Wegfall der Sperrklausel den Sprung nach Brüssel schaffen: Die Freien Wähler erreichen laut ARD-Prognose 1,4 Prozent, die Tierschutzpartei 1,1 Prozent und die Familienpartei auf 0,6 Prozent. Die ÖDP erreicht 0,8 Prozent, die rechtsextreme NPD kommt auf 0,8 Prozent. Die Piratenpartei erhält 1,3 Prozent.
Umfragen sehen die Union vorn
Insgesamt waren in Deutschland gut 64 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Sie entschieden über die Vergabe von 96 Sitzen im künftigen Europaparlament - womit Deutschland die meisten Abgeordneten aller EU-Mitgliedsländer stellt. Die Wahllokale öffneten um acht Uhr und schlossen um 18 Uhr.
400 Millionen Menschen aus 28 Ländern stimmberechtigt
Europaweit sind diesmal rund rund 400 Millionen Menschen aus 28 Ländern wahlberechtigt. In Großbritannien, den Niederlanden, Irland, Lettland, Tschechien, der Slowakei und Malta konnten die Bürger bereits seit Donnerstag abstimmen. In den übrigen 21 EU-Staaten wurde erst heute gewählt. Vor 23 Uhr wird es keine amtlichen Ergebnisse geben, da in Italien erst zu diesem Zeitpunkt die Wahlokale schließen.
Bereits im Vorfeld ließ sich absehen, dass Deutschland künftig im Europaparlament von mehr Parteien vertreten sein wird als je zuvor. Denn erstmals galt für die Europawahl keine Sperrklausel, wie sie etwa bei Bundestagswahlen in Form einer Fünf-Prozent-Hürde gilt. Diese Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bedeutete, dass eine Partei auch schon mit relativ wenigen Stimmen einen Parlamentssitz gewinnen konnte.
Bei der letzten Wahl im Jahr 2009 erhielt die Union 37,9 Prozent (CDU 30,7%, CSU 7,2%), die SPD 20,8 Prozent, die Grünen kamen auf 12,1 Prozent und die FDP auf 11,0%. Die Linkspartei erhielt 7,5 Prozent. Bei den kleinen Parteien lagen die Freien Wähler bei 1,7%, die Republikaner bei 1,3 %, die Tierschutzpartei bei 1,1 Prozent, die Familienpartei bei 1,0 %, die Piraten bei 0,9 Prozent und die ÖDP bei 0,5 Prozent.