Europawahl 2024
Wahllokale geöffnet Europa wählt - Urnengang in 21 Ländern
In Deutschland und 20 weiteren EU-Ländern hat der Urnengang für die Europawahl begonnen. Zum ersten Mal dürfen hierzulande auch 16-Jährige abstimmen. Zeitgleich finden in acht Bundesländern Kommunalwahlen statt.
Die Europawahl erreicht heute mit der Stimmabgabe in 21 der insgesamt 27 EU-Länder ihren Höhepunkt. Auch in Deutschland hat der Urnengang begonnen, die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Knapp 65 Millionen Menschen dürfen hierzulande wählen. Das Mindestalter für die Wahlbeteiligung liegt erstmals bei 16 Jahren.
Als erste hatten am Donnerstag bereits die Wahlberechtigten in den Niederlanden ihre Stimme abgegeben, am Freitag folgten Irland und Tschechien, am Samstag Italien, die Slowakei, Lettland, Malta und die französischen Überseegebiete.
Abgeordnetenzahl von Bevölkerungsgröße abhängig
Insgesamt sind mehr als 360 Millionen Menschen aufgerufen, die 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments für eine Amtszeit von fünf Jahren zu bestimmen. Die Zahl der Abgeordneten pro Land hängt von der Bevölkerungsgröße ab: Sie reicht von je sechs für Malta, Luxemburg und Zypern bis hin zu 96 Abgeordneten für Deutschland.
Erwartet wird, dass die konservative Europäische Volkspartei (EVP) ihre Stellung als stärkste Kraft behaupten wird. Ein Rechtsruck zum Ende des Wahlmarathons gilt ebenfalls als wahrscheinlich. Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien haben etwa in Frankreich, Belgien, Österreich und Italien die Aussicht, auf den vorderen Plätzen zu landen. Eine Wahltagsbefragung in den Niederlanden am Donnerstag legte bereits nahe, dass der islamfeindliche Rechtspopulist Geert Wilders mit seiner Partei für die Freiheit (PVV) große Zugewinne im Vergleich zur letzten EU-Parlamentswahl von 2019 verzeichnen dürfte.
Offizielle Ergebnisse dürfen erst nach Schließung sämtlicher Wahllokale in allen EU-Staaten am Abend veröffentlicht werden. Inoffizielle Schätzungen dürften jedoch bereits früher durchsickern.
Kommunalwahlen in Deutschland
Zeitgleich haben in acht Bundesländern auch die Kommunalwahlen begonnen. Parallel zur Europawahl sind die Menschen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt unter anderem zur Abstimmung über Kreistage und Gemeindevertretungen sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aufgerufen. Darüber hinaus finden in Thüringen nach der ersten Runde der dortigen Kommunalwahl vom 26. Mai Stichwahlen statt.
Mit Spannung wird insbesondere das Abschneiden der AfD auf kommunaler Ebene beobachtet. In Brandenburg, Sachsen und Thüringen sind die Kommunalwahlen zugleich ein wichtiger Stimmungstest vor den Landtagswahlen. In Sachsen und Thüringen stehen diese am 1. September an, in Brandenburg wird am 22. September gewählt. Mit ersten Ergebnissen der Kommunalwahlen wird teilweise nicht vor Montag gerechnet. Die Europawahl wird bevorzugt ausgezählt.