Medienbericht Mehr Einser-Abis dank Corona?
Kinder und Jugendliche haben in den Corona-Jahren auf viel verzichten müssen. Den Abiturienten haben sie offenbar aber auch einen Vorteil beschert: deutlich bessere Noten als vor der Pandemie.
Schulschließungen, Fernunterricht, kaum soziale Kontakte - die Corona-Pandemie war für Schülerinnen und Schüler nicht einfach. Doch die schwierige Situation hat offenbar auch dazu geführt, dass der Anteil der Einser-Abiturnoten in dieser Zeit deutlich zugenommen hat. Die Kultusminister hatten vereinbart, dass Abiturienten durch Corona keine Nachteile entstehen sollten - zumindest nicht bei der Benotung.
Von insgesamt 310.000 Abiturienten erreichte im vergangenen Jahr mindestens jeder vierte eine Note zwischen 1,0 und 1,9 im Abschlusszeugnis. Das berichten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten". Die Zeitungen beziehen sich auf die Notenstatistik der Kultusministerkonferenz (KMK).
Stärkster Anstieg in Baden-Württemberg und Berlin
Im Vergleich zu 2019, dem letzten regulären Prüfungsjahr vor Beginn der Pandemie, kletterte der Anteil jeweils deutlich. In Baden-Württemberg gab es demnach ein Plus von elf, in Berlin von zehn Prozentpunkten.
In zehn Bundesländern hat den Berichten zufolge mehr als jeder dritte Abiturient ein Einser-Abschlusszeugnis: In Hamburg, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sind es 34 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern 35 Prozent, in Bayern und Berlin 36 Prozent, in Hessen 37 Prozent und in Brandenburg 39 Prozent.
Schleswig-Holstein (25 Prozent), Rheinland-Pfalz (26) und Niedersachsen (27 Prozent) haben die niedrigsten Einser-Anteile. Nordrhein-Westfalen (30 Prozent) und Bremen (31 Prozent) nehmen einen Mittelplatz ein.
Die meisten Abiturienten mit der Note Eins vor dem Komma registrierte die KMK-Statistik laut dem Bericht mit Werten von mehr als 40 Prozent in Thüringen und Sachsen.