Aktion von Extinction Rebellion Klimaaktivisten bauen Verkehrsschilder ab
Klimaaktivisten haben seit Anfang des Jahres nach eigenen Angaben Verkehrsschilder an Autobahnen abmontiert - bisher auf 1500 Kilometern, zuletzt auf der A1. Damit wollen sie für die Einführung eines Tempolimits demonstrieren.
Klimaaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion haben in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben auf der Autobahn 1 zwischen Bramsche und Osnabrück Schilder zur Aufhebung von Geschwindigkeitsbegrenzungen abmontiert. Damit hätten sie insgesamt auf mehr als 1500 Autobahnkilometern eigenhändig ein Tempolimit eingeführt, erklärte die Organisation.
Bereits zu Beginn des Jahres hatten die Aktivisten demnach damit begonnen, solche Schilder unter anderem rund um Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main zu entfernen. Sie wollen "das lähmende Blockieren des FDP-geführten Verkehrsministeriums" gegen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen nicht hinnehmen.
Aktivisten: Mehrheit der Bundesbürger für Tempolimit
Eine große Mehrheit der Bundesbürger habe sich in Umfragen für ein Tempolimit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ausgesprochen. Rückhalt für ein Tempolimit gebe es außerdem vom Umweltbundesamt, der Deutschen Umwelthilfe, dem ADFC und der evangelischen Kirche, begründete Extinction Rebellion die Aktion. Dennoch blockiere Verkehrsminister Volker Wissing eine solch einfache Maßnahme, unter anderem mit Verweis auf fehlende Straßenschilder.
"Wenn die Regierung es trotz Klimakrise nicht schafft, so etwas Einfaches wie das Tempolimit umzusetzen, dann gibt es keinen Zweifel mehr daran, dass unser System in dieser Krise auf voller Länge versagt", betonte Aktivistin Amelie Meyer. Die Politik lasse sich zu sehr von Lobbyisten der Automobilindustrie beeinflussen, die ihre Einzelinteressen durchsetzen wollten, sagte Florian Zander von Extinction Rebellion. Er forderte ein "Update der Demokratie" durch die Einführung von Bürgerräten.
Das Umweltbundesamt hatte zuletzt für ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und Tempo 80 auf Landstraßen geworben. Damit könne ein Sechstel der notwendigen Minderung klimaschädlicher Treibhausgase im Verkehrssektor erreicht werden.