Axel Springer Konzern tauscht "Bild"-Chefredaktion aus
Aus für alle drei bisherigen Führungskräfte der "Bild"-Chefredaktion: Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden mit sofortiger Wirkung aus. Die Nachfolge ist laut Konzern bereits geregelt.
Der Medienkonzern Axel Springer hat die Chefredaktion der "Bild" komplett ausgewechselt. Dies teilte der Konzern via Pressemitteilung mit. Marion Horn übernehme demnach mit sofortiger Wirkung den Vorsitz der Chefredaktion. Zum 17. April wird der bisherige "Focus"-Chef Robert Schneider Chefredakteur des Boulevard-Mediums. Bis dahin sei Horn Chefredakteurin von "Bild" und "Bild am Sonntag".
Somit bestehe die Führung der Chefredaktion künftig aus zwei Personen. "Sie wird 'Bild' journalistisch und strategisch weiterentwickeln, mit starkem Boulevard-Profil positionieren und den digitalen Wandel aktiv vorantreiben", hieß es dazu.
Die neue Chefin Horn war bereits mehr als 25 Jahre in dem Medienkonzern tätig. 2001 wurde sie Mitglied der "Bild"-Chefredaktion, im Oktober 2013 als erste Frau in der Geschichte des Blattes Chefredakteurin der "Bild am Sonntag". 2019 hatte Horn Axel Springer verlassen. Zwischenzeitlich war sie bei einem Beratungsunternehmen tätig.
Zu den Hintergründen der Absetzung von Boie, Strunz und Würzbach wurde bislang nichts bekannt. "Über mögliche künftige Aufgaben im Hause Axel Springer werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren", so der Konzern. Boie hatte den Chefredakteursposten am 18. Oktober 2021 als Nachfolger von Julian Reichelt angetreten, nachdem sich das Unternehmen von Reichelt getrennt hatte. Reichelt war Machtmissbrauch vorgeworfen worden.
Deutlicher Jobabbau angekündigt
Springer-Chef Mathias Döpfner hatte vor kurzem einen deutlichen Jobabbau bei den Zeitungen "Bild" und "Welt" angekündigt, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen. "Um auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, muss sich unser Ergebnis im deutschen Mediengeschäft in den nächsten drei Jahren um rund 100 Millionen Euro verbessern", erklärte Döpfner. Gelingen soll dies über geringere Kosten und mehr Umsatz.