Tod im Alter von 63 Jahren Fußball-Weltmeister Andreas Brehme gestorben
1990 erzielte Andreas Brehme im WM-Endspiel gegen Argentinien mit einem Elfmeter das 1:0 und machte Deutschland damit zum Weltmeister. Nun ist der Fußballer im Alter von 63 Jahren gestorben.
Der Fußballspieler, Trainer und Weltmeister von 1990 Andreas Brehme ist tot. Er starb im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt, wie seine Lebensgefährtin Susanne Schaefer im Namen seiner Familie der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über seinen Tod berichtet.
"In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist. Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen", hieß es in Schaefers Mitteilung.
Internationale Karriere
Brehme wurde 1960 in Hamburg geboren und schon früh von seinem Vater gefördert. Als 19-Jähriger kam er zum damaligen Zweitligisten 1. FC Saarbrücken und wechselte nach nur einer Saison zum Erstligisten 1. FC Kaiserslautern. Anschließend folgte eine Weltkarriere mit Stationen beim FC Bayern und Inter Mailand. Kurzzeitig war Brehme auch bei Real Saragossa im Einsatz.
Mit Kaiserslautern und den Bayern gewann er die deutsche Meisterschaft. 1990 machte er Deutschland mit seinem Final-Elfmeter gegen Argentinien zum Weltmeister. Insgesamt bestritt Brehme 86 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.
Als damaliger DFB-Teamchef hatte der kürzliche verstorbene Franz Beckenbauer einmal über Brehme geurteilt: "Der Andy ist der perfekteste Fußballer, den wir haben."
"Andy war unser WM-Held"
Brehmes Weltmeister-Kollege Rudi Völler reagierte bestürzt auf die Todesnachricht. "Andy war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr - er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen. Meine Gedanken sind nun bei seinen Hinterbliebenen, seinen Freunden, vor allem bei seinen beiden Söhnen. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft", wurde Völler in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes zitiert, dessen Sportdirektor er ist.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf schrieb auf X: "Andreas Brehme gehört zu den größten und besten Fußballspielern der deutschen Geschichte. [...] Den Fußballer und den Menschen Andreas Brehme werden wir nie vergessen - wir werden ihn sehr vermissen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser würdigte Brehme als "Ikone des deutschen Fußballs". Die auch für den Sport zuständige Ministerin erklärte: "Andreas Brehme wird allen Fußballfans in Erinnerung bleiben. Er war ein herausragender Fußballer mit großen Verdiensten. Sein entscheidender Elfmeter im WM-Finale 1990 in Rom war ein Tor für die Ewigkeit."
Beckenbauer als Vorbild
Nach seiner Karriere als Spieler stieg Brehme ins Trainergeschäft ein, konnte er aber an seine früheren Erfolge nicht anknüpfen. Er trainierte Kaiserslautern, die SpVgg Unterhaching und war Co-Trainer beim VfB Stuttgart.
Im Januar hatte Brehme noch rührende Worte zum Tod von Legende Beckenbauer geäußert. "Ich denke, im Himmel wird er mit Pelé und Maradona ein magisches Dreieck gründen", sagte er. "Als kleiner Junge hatte ich, wie vermutlich jeder Junge in Deutschland, über meinem Bett ein Franz-Beckenbauer-Poster hängen. Später wurde er mein Boss und ich durfte mit ihm arbeiten. Und am Ende wurden wir enge Freunde. Ich habe deshalb dem Franz sehr viel zu verdanken."