Statistik zu Todesfällen 2021 Bei sieben Prozent war Corona der Grund
Häufigste Todesursache in Deutschland waren auch im vergangenen Jahr Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch Corona spielt in der amtlichen Statistik eine deutliche Rolle: In mehr als 71.000 Fällen war es das ausschlaggebende Grundleiden.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent gestiegen. 2021 starben laut Statistischem Bundesamt insgesamt rund 1,02 Millionen Menschen, 2020 hatte das Amt rund 990.000 Verstorbene gezählt. Wie aus der jetzt veröffentlichten Todesursachenstatistik hervorgeht, war bei sieben Prozent aller Verstorbenen Covid-19 als ausschlaggebende Todesursache angegeben - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2020, dem Jahr, in dem die Corona-Pandemie begann.
An Covid-19 als Grundleiden starben demnach 2021 in Deutschland insgesamt 71.331 Menschen, 2020 waren es 39.758 gewesen. In den Zahlen nicht enthalten sind Fälle, in denen Covid-19 auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde, wie die Statistiker betonen. Diese Zahlen will das Statistische Bundesamt im Januar 2023 veröffentlichen.
Todesbescheinigung ist Basis der Statistik
Nach der Leichenschau muss der Arzt eine Todesbescheinigung ausfüllen - sie ist Basis der amtlichen Statistik. In dieser Bescheinigung werden Personalien, Zeit und Ort des Todes offiziell dokumentiert. Dieser Totenschein enthält einen vertraulichen Teil, in dem die vermutete Todesursache eingetragen wird. Dabei wird zwischen Grundleiden (ausschlaggebende Todesursache), Begleit- oder Folgeerkrankungen und unmittelbarer Todesursache unterschieden.
Die Frage, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist, war in mehreren Phasen der Pandemie heftig diskutiert worden. Dabei geht es einerseits um Fälle, bei denen Covid-19 eindeutig das den Tod verursachende Grundleiden war, und andererseits um Menschen, die bei ihrem Tod Corona-positiv waren, bei denen aber andere Gründe zum Tod führten. Es wird auch immer Fälle geben, bei denen die Abgrenzung schwierig ist.
33 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 22 Prozent Krebs
Das Robert Koch-Institut (RKI), das die gemeldeten Sterbefälle nach dem Infektionsschutzgesetz zählt, kommt auf etwas höhere Zahlen als die amtliche Todesursachenstatistik. Laut RKI gab es im vergangenen Jahr 73.215 Covid-19-Todesfälle. Die unterschiedlichen Zahlen sind laut Bundesamt sind auf "Unterschiede in den beiden Dokumentationsformen" zurückzuführen.
Häufigste Todesursache im vergangenen Jahr war laut der Statistik des Bundesamtes - wie auch in den Vorjahren - eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Mit 340.619 Verstorbenen war gut ein Drittel aller Sterbefälle darauf zurückzuführen. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, starben 45.181 Menschen.
Zweithäufigste Todesursache waren - ebenfalls wie in den Vorjahren - Krebserkrankungen: 229.068 Menschen beziehungsweise 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen 2021 einem Krebsleiden.