Coronavirus-Pandemie Norddeutsche Inseln für Touristen gesperrt
Ob Sylt, Fehmarn oder Rügen: Wegen der Ausbreitung des Coronavirus ist Urlaub auf den norddeutschen Inseln für Touristen auf unbestimmte Zeit nicht mehr möglich.
Alle norddeutschen Küstenländer haben wegen der Ausbreitung des Coronavirus ihre Inseln in der Nord- und Ostsee für Touristen gesperrt. Darauf verständigten sich Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am Sonntagabend, wie die Staatskanzlei in Schwerin mitteilte. Für den Tourismus auf dem Festland werde es ebenfalls Regelungen geben, sagte der Regierungssprecher von Mecklenburg-Vorpommern.
Schleswig-Holstein hatte als erstes Bundesland angekündigt, seine Inseln in Nord- und Ostsee abzuriegeln. Dort ist die Sperre seit 6 Uhr heute früh in Kraft. Zu den betroffenen Inseln gehören Sylt, Amrum, Föhr, Fehmarn und die Halbinsel Nordstrand. Nur Anwohnern, die ihren ersten Wohnsitz auf den Inseln haben oder Beschäftigten, die auf den Inseln arbeiten, ist der Zugang noch gewährt.
Medizinische Versorgung für Inselbewohner sichern
In Mecklenburg-Vorpommern würden die Maßnahmen auf den Inseln Rügen, Usedom, Hiddensee und Poel schrittweise eingeführt, wegen der Größe der Inseln und der zahlreichen direkten Verbindungen aufs Festland, hieß es. Auch hier seien lediglich Personen, die ihren ersten Wohnsitz auf einer der Inseln haben oder zur Arbeit auf die Inseln müssen, von den Zugangsbeschränkungen ausgenommen. Die Versorgung der Inseln mit Gütern des täglichen Bedarfs werde weiterhin sichergestellt.
Grund für die Abriegelung ist, dass die Gesundheitssysteme der Inseln nicht auf eine größere Zahl von mit dem Coronavirus infizierten Patienten vorbereitet sind. Der schleswig-holsteinische Gesundheitsminister Heiner Garg sagte, dass die Kapazitäten auf den Inseln für die medizinische Versorgung der Bewohner gesichert sein müssten.
Urlauber, die bereits auf einer der Inseln Quartier bezogen haben, werden gebeten, den Heimweg anzutreten.
Sonderflüge für festsitzende Touristen
Zahlreiche Deutsche sitzen durch die strengen Beschränkungen, die weltweit immer mehr Länder anordnen, in ihren Urlaubsländern fest - in der Karibik oder auch in Marokko.
Die Lufthansa wurde eigenen Angaben zufolge daher von mehreren Reedereien und Touristikunternehmen damit beauftragt, die betroffenen Urlauber nach Deutschland zurückzubringen.
Dafür sieht die Airline 15 Sonderflüge vor, auf denen bis zu 4000 Betroffene aus der Karibik, von den Kanaren und aus Mallorca in die Bundesrepublik gebracht werden sollen. Die Maschinen des Typs Boeing 747 oder Airbus A340 sollen voraussichtlich leer in die Urlaubsgebiete fliegen und dort von Teneriffa, Punta Cana, Barbados und Palma de Mallorca wieder Richtung Frankfurt am Main, Berlin und Hamburg starten. Bereits im Laufe des Tages sollten erste Rückkehrer aus diesen Gebieten in Deutschland ankommen.