Wegen Coronavirus Warnungen vor Italien-Reisen
In Italien gelten nun aufgrund des Coronavirus landesweite Vorsichtsmaßnahmen. Als Konsequenz raten deutsche Institute komplett von Reisen ab. In Deutschland sind mittlerweile alle Bundesländer von dem Virus betroffen.
Nachdem Italien seine Sicherheitsvorkehrungen angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus auf das gesamte Land ausgeweitet hat, verschärfen auch deutsche Institute ihre Warnungen vor Reisen in das am stärksten von dem Virus betroffene EU-Land.
Das Auswärtige Amt hat als Konsequenz seine Sicherheitshinweise für Italien ebenfalls erweitert und rät nun komplett von "nicht erforderlichen Reisen" ab. Personen, die bereits Urlaub gebucht hätten, sollten sich mit dem Reiseveranstalter oder der Fluggesellschaft in Verbindung setzen.
Wer doch einreist, sollte laut Empfehlung des Auswärtigen Amtes eine sogenannte Selbsterklärung über den Zweck seiner Reise mit sich führen.
RKI erklärt Italien zum Risikogebiet
Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hat ganz Italien zu einem Risikogebiet erklärt. Laut der Johns Hopkins Universität wurden in Italien bislang mehr als 10.100 Infektionen mit Covid19 erfasst. Mehr als 630 Menschen starben infolge einer Ansteckung.
Für Deutschland stuft das RKI in der Risikobewertung die Gefahr als "mäßig" ein. Es gebe aber auch in Deutschland besonders gefährdete Gebiete, vor allem den nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg.
Mittlerweile sind alle Bundesländer vom Coronavirus betroffen. Als letztes Bundesland meldete auch Sachsen-Anhalt die ersten bestätigten Fälle. Vier Menschen wurden dort positiv getestet, wie das Landessozialministerium in Magdeburg mitteilte. Drei von ihnen haben sich mutmaßlich in Südtirol und in Tirol angesteckt, zum vierten Fall gibt es noch keine weiteren Informationen. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen hierzulande liegt nach den aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts bei 1139.
Gemeinden und Krankenhäuser sollen Krisenpläne aktivieren
Das RKI rief die Gemeinden und Krankenhäuser in Deutschland dazu auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren. "Es ist eine ernste Situation", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. "Ich fordere alle Bürgermeister und Landräte auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren." Das gelte auch für alle Ärzte - die Krankenhäuser müssten sich darauf vorbereiten, ihre Strukturen anzupassen.
"Wir stehen am Anfang dieser Epidemie", sagte Wieler. "Wir werden sie nur bewältigen, wenn alle Verantwortungsträger mit dieser bevorstehenden Krise entsprechend umgehen." Zur Anpassung der Strukturen in den Krankenhäusern zähle etwa, nicht zwingend erforderliche Eingriffe auszusetzen. Außerdem sei sinnvoll, mehr Intensivbetten und Beatmungsgeräte zur Verfügung zu stellen.
Laut Wieler werden vier von fünf am Coronavirus erkrankte Menschen einen milden Verlauf der Krankheit haben. Es müsse nun die Gruppe der älteren und chronisch kranken Menschen besonders geschützt werden, weil die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter zunehme.