Corona-Ausbruch in Italien Die Grenzen bleiben offen
Trotz des Corona-Ausbruchs in Italien werden keine Grenzen geschlossen - das erklärten die Gesundheitsminister mehrerer europäischer Staaten nach einem Krisentreffen. Eine solche Maßnahme sei derzeit unverhältnismäßig.
Bei einem Krisentreffen angesichts des Corona-Ausbruchs in Italien haben sich mehrere europäische Staaten gegen grenzüberschreitende Reisesperren ausgesprochen. "Wir sind gemeinsam der Meinung, dass zu diesem Zeitpunkt, jetzt, Reisebeschränkungen oder gar das Schließen von Grenzen keine angemessene, verhältnismäßige Maßnahme wäre", sagte der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn. Auch über größere Veranstaltungen solle nicht generell, sondern im Einzelfall entschieden werden.
Die Gesundheitsminister aus Italien, Deutschland, Österreich, Slowenien, Frankreich, Kroatien und der Schweiz hatten gemeinsam in Rom über die Lage beraten. "Wir stimmen darin überein, die Grenzen offen zu lassen", zitierte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza aus der gemeinsamen Erklärung. Eine Schließung der Grenzen "wäre ein Fehler und unverhältnismäßig", sagte er.
"Europa kann seine Aufgaben nur gemeinsam bewältigen"
Grund des Treffens war die alarmierende Entwicklung in Italien. Das Land kämpft gegenwärtig gegen den größten Infektionsherd in Europa. Hunderte Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus wurden registriert, mehrere Infizierte starben. Nach dem Treffen erklärte Spahn auf Twitter: "Das Coronavirus zeigt einmal mehr, dass Europa seine Aufgaben nur gemeinsam bewältigen kann."
Auch andere europäische Länder, unter anderem Deutschland, meldeten bereits Fälle der Covid-19-Krankheit - allerdings in deutlich geringerer Zahl als in Italien. Spahn hatte am Montag gesagt, ein Virus mache an Landesgrenzen nicht halt.