Deutscher Umweltpreis Schiffsingenieure und Wildnisschützer ausgezeichnet
Die einen entwickelten eine energiesparende Antriebstechnik für Schiffe, der andere kämpft gegen die Zerstörung der Wildnis. Zwei Ingenieure und ein Biologe erhalten den Deutschen Umweltpreis. Der Ehrenpreis geht an zwei Frauen.
Zwei Ingenieure und ein Biologe teilen sich den Deutschen Umweltpreis 2022. Das Hamburger Ingenieur-Duo Friedrich Mewis und Dirk Lehmann haben eine energiesparende Antriebstechnik für große Schiffe entwickelt. Die Erfindung sei "ein Daniel-Düsentrieb-Moment für den Schiffbau", die neben Brennstoff und Energie auch Treibhausgase einspare, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Alexander Bonde.
Mit der Entwicklung eines effizienteren Antriebssystems für große, langsame Schiffe, darunter auch Containerschiffe, seien seit der Einführung im Jahr 2008 weltweit umweltschädliche Treibhausgase mit einer Menge von rund zwölf Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart worden.
Der 79 Jahre alte Mewis arbeitet seit 2001 mit dem 58-jährigen Lehmann in Hamburg zusammen. Der Verbrauch von Schweröl sei dank ihrer Entwicklung des sogenannten Becker Mewis Ducts um bis zu 10 Prozent reduziert worden. Auch die Lärmbelastung sei für Meerestiere wie Wale dank der Technik geringer.
Die diesjährigen Preisträger Dirk Lehmann, Christof Schenck und Friedrich Mewis.
"Ein Kämpfer für die Wildnis"
Der Biologe Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, wird für sein Engagement für große Nationalparks in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, des Kongobeckens und Südostasiens gewürdigt. Schenck sei ein "Kämpfer für die Wildnis".
Der 60-Jährige wolle die "Hot-Spots der Artenvielfalt langfristig vor dem Zugriff wirtschaftlicher Interessen bewahren und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung und finanzielle Absicherung der Bevölkerung vor Ort gewährleisten", würdigte die Bundesstiftung Umwelt. Der Deutsche Umweltpreis ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert.
Sie wurden mit dem Ehrenpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet: Myriam Rapior vom Umweltverband BUND (l) und Kathrin Muus, frühere Bundesvorsitzende der Landjugend.
Ehrenpreis für Landwirtin und Umweltschützerin
Zur 30. Vergabe des Preises wird in diesem Jahr auch ein Ehrenpreis an eine junge Landwirtin und eine junge Umweltschützerin vergeben: Myriam Rapior vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus als frühere Bundesvorsitzende der Landjugend hätten sich mit ihrer Arbeit bei der "Zukunftskommission Landwirtschaft" dafür eingesetzt, Grabenkämpfe zwischen Umweltschutz und Landwirtschaft zu überwinden und Brücken zwischen Umwelt und Agrarwirtschaft gebaut, sagte Bonde. Beide bekommen von der Stiftung für ihre Leistung jeweils 10.000 Euro.
Die Preise sollen am 30. Oktober in Magdeburg von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht werden.