Kanzlerkandidaten im DeutschlandTrend Merz hat die höchste Zustimmung
Sieben von zehn Unionsanhängern halten Friedrich Merz für einen guten Kanzlerkandidaten. Allerdings lehnen ihn parteiübergreifend 42 Prozent der Deutschen ab. Das ergab eine Umfrage von Infratest dimap.
Nach dem angekündigten Rückzug von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Friedrich Merz die höchsten Zustimmungswerte der gehandelten potenziellen Kanzlerkandidaten für die Union. Bei einer Umfrage von Infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend sind 40 Prozent der Befragten der Meinung, dass der 64-Jährige ein guter Spitzenkandidat für CDU und CSU wäre. Allerdings sind etwa ebenso viele (42 Prozent) der Auffassung, er wäre kein guter Kanzlerkandidat.
Ein knappes Fünftel (18 Prozent) hat entweder keine Angaben gemacht, kann es nicht beurteilen oder kennt den Sauerländer nicht. Zum Vergleich: Bei einer Befragung im November 2019 waren 42 Prozent der Befragten der Meinung, Merz wäre ein guter Kanzlerkandidat.
Söder knapp vor Laschet
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender Markus Söder wäre nach Meinung von 31 Prozent (+2 im Vergleich zu November 2019) ein guter Kanzlerkandidat. Rund die Hälfte (51 Prozent) der Befragten sind gegenteiliger Meinung. 18 Prozent machten keine Angaben oder kennen den 53-jährigen Franken nicht.
Für 30 Prozent der Befragten wäre Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet der richtige Mann im Rennen um das Kanzleramt. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als im November 2019. Aktuell finden 43 Prozent, der 58-Jährige wäre kein geeigneter Kanzlerkandidat, während ein gutes Viertel (27 Prozent) keine Angaben machte, es nicht beurteilen kann oder den CDU-Politiker nicht kennt.
Spahn verliert an Boden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39 Jahre) hält jeder Vierte (24 Prozent) für einen guten Kanzlerkandidaten. Im vergangenen November waren es noch 27 Prozent. 60 Prozent der Befragten finden, der Münsterländer sei kein guter Kandidat - die übrigen 16 Prozent machten keine Angabe, kennen ihn nicht oder können ihn nicht beurteilen.
Betrachtet man nur die Meinungen der Unionsanhänger, führt auch hier Merz das Feld an: 69 Prozent sagen, er wäre ein guter Kanzlerkandidat. Über Söder sagen das 53 Prozent, Laschet halten 43 Prozent im Lager der Union für einen guten Kanzlerkandidaten. Über Jens Spahn sagen das 24 Prozent.
Sonntagsfrage: SPD legt zu, CDU und FDP verlieren
Zum jetzigen Zeitpunkt fänden es 61 Prozent der Befragten gut, wenn die amtierende Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 weiterarbeiten würde. Das sind 3 Prozentpunkte weniger als im DeutschlandTrend im Dezember 2019. Gut ein Drittel der Bürger (35 Prozent) fände das nicht gut (+3 Prozentpunkte).
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 26 Prozent der Deutschen der CDU/CSU ihre Stimme geben. Das ist 1 Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Die SPD käme auf 16 Prozent (+2) die AfD auf 14 Prozent (+/-0). Die FDP läge bei 7 Prozent (-1) und die Linke bei 9 Prozent (+/-0). Die Grünen landen in der Sonntagsfrage unverändert bei 22 Prozent (+/- 0) und wären damit weiterhin zweitstärkste Kraft im Bundestag.
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40)
Disproportionaler Ansatz (West/Ost 70:30)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)***
Fallzahl: 1007 Befragte
Erhebungszeitraum: 11. bis 13. Februar 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen;
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap
* bei einem Anteilswert von fünf Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
*** Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle eine Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird deshalb keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.