ARD-DeutschlandTrend 61 Prozent gegen Aufhebung der Maskenpflicht
Angesichts der Corona-Höchstwerte hält es eine Mehrheit der Deutschen laut ARD-DeutschlandTrend für falsch, die Maskenpflicht aufzuheben. Bei der Frage schärferer Russland-Sanktionen sind die Bürger gespalten.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt deutlich an - gleichzeitig laufen einige Schutzmaßnahmen bald aus, unter anderem die Maskenpflicht in Geschäften oder Restaurants.
Laut ARD-DeutschlandTrend für das Morgenmagazin halten es 61 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger für falsch, zum jetzigen Zeitpunkt die Maskenpflicht aufzuheben, ein gutes Drittel (36 Prozent) findet es richtig.
Während die jüngeren Menschen unter 35 Jahren die geplante Aufhebung noch am ehesten für richtig halten (48 Prozent zu 48 Prozent), überwiegt insbesondere unter älteren Bürgern ab 65 Jahren die Kritik deutlich. Drei Viertel von ihnen (73 Prozent) halten ein Aufheben der Maskenpflicht für falsch, nur ein Viertel (24 Prozent) hält es für richtig.
Die Anhänger von SPD (83 Prozent) und Grünen (81 Prozent), aber auch von CDU/CSU (69 Prozent) stehen einem Aufheben der Maskenpflicht mehrheitlich kritisch gegenüber. Die FDP-Anhänger sind in der Frage gespalten: 47 Prozent halten den Schritt für richtig, 48 Prozent für falsch. Einzig die Anhänger der AfD halten eine Aufhebung derzeit in großer Mehrheit für richtig (74 Prozent).
Keine Energie aus Russland? Gespaltenes Bild
Auch der Umgang mit Russland angesichts der Invasion in die Ukraine war Teil der Umfrage. Was derzeit öffentlich diskutiert wird - ein sofortiger Einfuhrstopp von russischem Erdgas und Erdöl nach Deutschland - stößt bei den Deutschen auf ein geteiltes Echo. 44 Prozent würden ihn derzeit unterstützen, 45 Prozent nicht.
Mehrheitlich gegen einen Einfuhrstopp sprechen sich die Anhänger von AfD (85 Prozent) und FDP (57 Prozent) aus. Von den SPD-Anhängern würden 50 Prozent ein solches Embargo befürworten, von den Unionsanhängern 51 Prozent. Mehrheitlich klar unterstützt wird ein Einfuhrstopp derzeit nur von den Anhängern der Grünen (73 Prozent).
Sonntagsfrage: Union weiter knapp vor SPD
Bei der Sonntagsfrage gibt es kaum Bewegung. SPD und CDU/CSU liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wie vor zwei Wochen kommt die SPD auf 25 Prozent, die Union liegt mit 26 Prozent knapp davor. Die Grünen legen wieder leicht um einen Prozentpunkt zu und kommen auf 17 Prozent, während die Linke einen Prozentpunkt verliert und auf 4 Prozent rutscht.
Die FDP bleibt unverändert bei 9 Prozent und die AfD ebenfalls unverändert bei 11 Prozent. Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP kommt damit auf 51 Prozent der Stimmen.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 15. bis 16. März 2022
Fallzahl: 1254 Befragte (820 Telefoninterviews und 434 Online-Interviews)
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinnerung Wahlverhalten; Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Fehlertoleranz: 2* bis 3** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: infratest dimap
* bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.