DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin Griechenland-Hilfe polarisiert
Die Frage nach einem neuen, dritten Hilfspaket für Griechenland spaltet die Deutschen: Eine knappe Mehrheit ist laut ARD-DeutschlandTrend dagegen. Am meisten Zustimmung kommt ausgerechnet von Anhängern der Partei, die das Hilfspaket im Bundestag als einzige vermutlich nahezu geschlossen ablehnen wird.
Im aktuellen DeutschlandTrend zeigt sich, dass die Deutschen in der Frage, ob es ein neues, drittes Hilfspaket für Griechenland geben soll, gespalten sind: 46 Prozent der befragten Bundesbürger fordern den Bundestag auf, Verhandlungen über ein solches Hilfspaket zuzustimmen. 49 Prozent sähen es dagegen lieber, die Abgeordneten würden dies ablehnen.
Bei den Anhängern der Regierungskoalition und der FDP halten sich Befürworter und Gegner eines neuen Griechenland-Hilfspaketes in etwa die Waage. Die Wähler der Linkspartei und der Grünen sind mehrheitlich für eine Zustimmung des Bundestags. Die Anhänger der sonstigen Parteien und der Nicht-Wähler lehnen hingegen ein drittes Hilfspaket klar ab.
Anhänger der Linke eher dafür - Partei stimmt wohl dagegen
Die deutlichste Zustimmung zu dem neuen Hilfspaket kommt mit 66 Prozent von Anhängern der Linken - die sich damit klar anders positionieren als die Partei selbst. Bei der Abstimmung im Bundestag wird die Linkspartei heute vermutlich bis auf wenige Enthaltungen mit Nein stimmen. Die Grünen wollen sich mehrheitlich enthalten. Die SPD dürfte eindeutig für die Aufnahme der Gespräche über Hilfen für Athen votieren. Nicht ganz so klar dürfte die Zustimmung von CDU und CSU ausfallen. Bei einer Probeabstimmung in der Unionsfraktion am Vorabend der Bundestagssitzung gab es immerhin 48 Nein-Stimmen.
Die große Mehrheit der Befragten im DeutschlandTrend hat Zweifel an der Nachhaltigkeit einer neuen Griechenland-Hilfe: 85 Prozent rechnen damit, dass die griechische Regierung langfristig auf das Geld der EU-Länder angewiesen ist. Nur elf Prozent erwarten, dass mit dem dritten Hilfspaket die griechische Wirtschaft grundlegend nach vorn gebracht werden kann.
Stimmen für die Bundesregierung bleiben stabil
In der aktuellen Sonntagsfrage kommt die Union auf 41 Prozent der Stimmen. 24 Prozent der Befragten würden die SPD wählen. Die Grünen kommen auf elf und die Linke auf neun Prozent. Die FDP erhält sechs Prozent der Stimmen, und die AfD kommt auf vier Prozent. Die sonstigen Parteien erhalten fünf Prozent.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 2. Juli 2015 gewinnen die Union und die FDP jeweils einen Prozentpunkt dazu. Die SPD, die Linke und die AfD verlieren jeweils einen Punkt. Die Stimmen für die Grünen bleiben unverändert. Insgesamt erhält die schwarz-rote Regierungskoalition 65 Prozent der Wählerstimmen.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) / Dual Frame (Festnetz- und Mobilfunkstichprobe)
Fallzahl: 1029 Befragte
Erhebungszeitraum: 13. bis 15. Juli 2015
Sonntagsfrage: 14. bis 15. Juli 2015
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
*bei einem Anteilswert von 5 Prozent **bei einem Anteilswert von 50 Prozent