DLRG stellt Bilanz vor Zahl der Ertrunkenen im vergangenen Jahr gestiegen
378 Menschen sind laut DLRG im vergangenen Jahr in Deutschland ertrunken, das sind mehr als im Jahr davor. Im Meer kamen vergleichsweise wenige Personen ums Leben - die Gefahr lauert woanders.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr mindestens 378 Menschen ertrunken. Das sind 23 mehr als im Jahr davor, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. Wie in den Jahren davor kamen deutlich mehr männliche (292) als weibliche Personen (77) ums Leben. Bei neun weiteren Ertrunkenen sei das Geschlecht unbekannt.
16 der Todesopfer waren jünger als zehn Jahre. In den 2000er-Jahren habe die DLRG noch durchschnittlich 45 tödliche Unfälle in dieser Altersklasse gezählt. Das Bewusstsein für die Gefährdung von Kindern im Wasser habe sich "eindeutig verbessert", sagte DLRG-Präsidentin Vogt. Sie erinnerte an die Bedeutung des Schwimmunterrichts für Grundschulkinder. Dieser gehöre genau so "zur Grundausbildung" wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
DLRG appelliert, nur an bewachten Gewässern zu schwimmen
Insgesamt ereigneten sich Vogt zufolge rund 90 Prozent der Todesfälle in Binnengewässern, die meist unbewacht seien. Sie rief die Menschen dazu auf, möglichst nur an bewachten Badestellen zu schwimmen. In Seen wurden mit 138 Ertrunkenen neun Todesfälle weniger verzeichnet als im Jahr davor, in Flüssen (135) waren es 30 mehr als 2022. In Kanälen kamen 27 Menschen ums Leben, acht mehr als im Vorjahr.
Vergleichsweise wenige Menschen starben im Meer: Unter den insgesamt 27 Todesfällen seien fünf Seeleute gewesen, die bei einer Frachter-Kollision vor Helgoland im Wasser ums Leben kamen. 2022 waren 18 Menschen im Meer ertrunken.
Wie üblich seien auch 2023 die meisten Menschen in den Sommermonaten im Wasser gestorben. Vergleichsweise mehr Todesfälle gab es aber im September. Der Spätsommer habe nochmals zahlreiche Badegäste an die Gewässer gezogen, was auch zu einem starken Anstieg der Badeunfälle geführt habe, erklärte Vogt. Ungewöhnlich viele Menschen - so viele wie seit 2017 nicht mehr - seien zudem in den letzten drei Monaten des Jahres ums Leben gekommen.
Die meisten Personen ertranken in Bayern. 62 Tote im Freistaat waren dennoch acht weniger als im Vorjahr.